DÜSSELDORF. Der Chef des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meininger, hat die Forderungen nach einem Kopftuchverbot für unter 14jährige unterstützt. Eine „bewußte Demonstration religiöser Symbole bei religionsunmündigen Kindern“ sei zu unterlassen, sagte er am Montag der Bild-Zeitung.
Ein Kopftuchverbot würde auch Diskriminierung aus religiösen Gründen und antireligiöses Mobbing verringern.
Ein Verbot stärke die Persönlichkeitsentwicklung
Zuvor hatte der nordrhein-westfälische Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) ein landesweites Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren gefordert. Kinder dürften nicht zum tragen derlei religiöser Symbole gezwungen werden.
FDP-Chef Christian Lindner pflichtete ihm bei. Ein solches Verbot sei verhältnismäßig und stärke die Persönlichkeitsentwicklung. Es sei „zugleich ein leider notwendiger Hinweis, daß unsere moderne Gesellschaft die individuelle Religionsfreiheit auch innerhalb von Familien verteidigt“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
Psychologe sieht Kopftuch als Mißbrauch
Der Psychologe Ahmad Mansour nannte das Kopftuch eine Form von „Mißbrauch“ und forderte gleichfalls ein Verbot, „um Kindern zu ermöglichen, ideologiefrei aufzuwachsen“.
Die Kultusministerin von Baden-Württemberg, Susanne Eisenmann (CDU), sagte der Welt sie halte nichts von Verboten. Es solle vielmehr auf Aufklärung gesetzt werden.
Ab 14 Jahren besteht in Deutschland die sogenannte Religionsmündigkeit. (mp)