ILMENAU. Die Leiterin der Ilmenauer Tafel, Christel Satzke, hat katastrophale Zustände bei der Lebensmittelausgabe angeprangert. Eskaliert sei die Situation besonders durch männliche Asylbewerber, die zunehmend die Dienste der Hilfsorganisation in der thüringischen Kleinstadt in Anspruch nähmen.
Die mehrheitlich ehrenamtlich arbeitenden Frauen würden von den männlichen Asylbewerbern und Familienvätern nicht anerkannt und respektiert, berichtete sie dem Ilmenauer Stadtrat laut der Thüringer Allgemeinen. Sie sei auch selbst bereits Opfer eines Angriffs durch einen Asylbewerber geworden, sagte Satzke. Die Flüchtlingsfrauen seien hingegen „alle friedliche Leute“.
Lebensmittel fliegen in den Müll
Besonders zur Ausgabe der Nahrungsmittel an Montagen und Freitagen sei die Situation angespannt. Obwohl man den Asylbewerbern die Lebensmittel vorher zeige, die ihnen auf Wunsch eingepackt werden, würden sie anschließend in die Mülltonnen vor der Tür geworfen. Manchmal flögen auch Stühle oder es werde geklaut. Auch Personalmangel sei ein Problem. Wegen der Asylkrise mußten viele Tafeln in Deutschland zwischenzeitlich einen Aufnahmestop verhängen.
Mit Sorge blickt Satzke auf die herannahende Weihnachtzeit. Für die bevorstehende Weihnachtsfeier, zu der sich bereits 64 Kinder – darunter mehrheitlich Flüchtlingskinder – angemeldet hätten, fehlten Spendenmittel. Die Leiterin der Tafel sehnt nach eigenen Worten wegen der Vorkommnisse ihren vorzeitigen Ruhestand herbei. Genutzt wird die Tafel in dem mittelthüringischen Ort von 521 Bedarfsgemeinschaften, darunter 215 Flüchtlingsfamilien aus elf Nationalitäten. (tb)