BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mit Bestürzung auf eine Messerattacke auf den Bürgermeister von Altena, Andreas Hollstein (CDU), reagiert. „Ich bin entsetzt über den Messerangriff auf Bürgermeister Andreas Hollstein – und sehr erleichtert, daß er schon wieder bei seiner Familie sein kann“, schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag im Namen Merkels auf Twitter. „Dank auch an die, die ihm geholfen haben.“
Ein Mann hatte Hollstein am Montag abend in einem Dönerladen in der sauerländischen Stadt Altena mit einem Messer attackiert und verletzt. Zuvor soll er den CDU-Politiker gefragt haben, ob er der Bürgermeister sei und sich dann negativ über dessen Flüchtlingspolitik geäußert haben.
Laschet: Politisches Motiv liegt nahe
Das nordrheinwestfälische Altena war deutschlandweit bekannt geworden, weil es mehr Flüchtlinge aufnimmt als es nach dem Königsteiner-Verteilungsschlüssel müßte. Laut der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung soll der Täter betrunken gewesen sein. Ein zweiter Mann, der Hollstein zu Hilfe eilte, wurde ebenfalls verletzt. Der CDU-Politiker konnte das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen.
Laut NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) liege ein politisches Motiv der Tat nahe. „Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, daß es einen politischen Hintergrund bei diesem Anschlag gibt“, sagte Laschet. Dies lasse sich aus den Bemerkungen des Täters über die Flüchtlingspolitik folgern.
Auch Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) verurteilte den Angriff. „Dürfen niemals akzeptieren, daß Menschen attackiert werden, nur weil sie anderen helfen. In unserem Land darf kein Platz sein für Haß und Gewalt“, twitterte Maas am Dienstag morgen. (krk)