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Meinung: Die Nomenklatura und ihr Jubelchor

Meinung: Die Nomenklatura und ihr Jubelchor

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Gratulation der Grünen an Alexander van der Bellen Foto: Bündnis90/Die Grünen /Twitter/@Die_Gruenen
Meinung
 

Die Nomenklatura und ihr Jubelchor

Hallelujah! In Österreich hat „das Gute gesiegt“. Wenn die frechen Bürger mal jemand anderes als die ewig gleichen verbrauchten Gesichter wählen, dann ist das nicht Demokratie, sondern eine „Gefahr für die Demokratie“. Da wäre es doch am besten, die riskante Wählerei gleich ganz sein zu lassen. Ein Kommentar von Michael Paulwitz.
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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

Hallelujah! In Österreich hat „das Gute gesiegt“ (Weser-Kurier), die „Bedrohung für das geeinte, demokratische Europa“ (Magdeburger Volksstimme) ist abgewehrt, und „ganz Europa fällt ein Stein vom Herzen“ (Frank-Walter Steinmeier, deutscher Außenminister), weil der Wunschkandidat von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker die Präsidentenwahl in der Alpenrepublik gewonnen hat.

Was Polit- und Medien-Establishment nach dem hauchdünnen Ausgang des Duells um den neuen Hausherrn in der Wiener Hofburg so von sich geben, hört sich an, als hätten wir gerade einen Krieg überstanden und die Kräfte des Lichts hätten die Invasion einer Armee der Finsternis gerade so noch mal zurückgeschlagen.

Medien als Propagandahelfer

Ganz schön pathetisch feiert sich die Internationale der europäischen Nomenklatura dafür, daß mit Ach und Krach noch mal ein abgehalfterter Veteran aus ihren Reihen auf ein vakantes hohes Staatsamt gehievt werden konnte. Und die tonangebenden Medien geben sich gar keine Mühe mehr zu verhehlen, daß sie mit der politischen Klasse unter einer Decke stecken.

Titelseite der B.Z. Foto: B.Z.
Titelseite der B.Z. Foto: B.Z.

Nicht nur der österreichische Staatsfunk ORF führt sich dabei auf wie die Propagandaabteilung des Grünen van der Bellen. Auch ARD und ZDF kommentieren wie Kriegsberichterstatter aus der Entscheidungsschlacht gegen die bösen „Rechtspopulisten“, die das Machtmonopol der guten Euro-, Multikulti- und Umverteilungspopulisten einfach so in Frage stellen.

Da ist dann auch kein „Nazi“-Vergleich zu blöd. „Er ist wieder weg“, hetzt das Berliner Boulevardblatt B.Z. dem knapp unterlegenen Freiheitlichen Norbert Hofer hinterher und ist sich nicht zu schade, den von der Hälfte aller Österreicher gewählten Kandidaten mit ausgestrecktem Arm auf die Titelseite zu montieren.

„Gefahr für unsere Demokratie“

Und SPD-Oberaufseher Ralf Stegner bellt noch eine saftige „Warnung“ an alle Falschwähler hinterher, „es nirgendwo so weit kommen zu lassen und diese Gefahr für unsere Demokratie mit aller Konsequenz zu bekämpfen“.

So sieht das also aus für die Nomenklatura und ihren Jubelchor: Wenn sich die frechen Bürger einfallen lassen sollten, mal jemand anderes als die ewig gleichen verbrauchten Gesichter zu wählen, dann ist das nicht Demokratie, sondern eine „Gefahr für unsere Demokratie“. So was darf gar nicht erst einreißen. Da wäre es doch ehrlicher, die riskante Wählerei gleich ganz sein zu lassen. ARD, ZDF und ORF, Stegner und Steinmeier, Merkel und Juncker wissen sowieso viel besser, was gut fürs doofe Volk ist.

Gratulation der Grünen an Alexander van der Bellen Foto: Bündnis90/Die Grünen /Twitter/@Die_Gruenen
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