PARIS. Die französischen Behörden haben einen weiteren Angreifer identifiziert, der an den Terroranschlägen von Paris mit 130 Toten beteiligt war. Laut französischer Polizei handelt es sich um Fouad Mohamed Aggad. Der 23jährige kämpfte bis mindestens Anfang 2014 für den Islamischen Staat in Syrien. Wann und wie er zurück nach Frankreich kam, ist noch unklar.
Damit sind sechs der bisher sieben identifizierten Terroristen Rückkehrer aus Syrien. Zwei weitere reisten mit gefälschten syrischen Pässen über die Balkanroute nach Frankreich ein. Ob und wie lange sie sich gegebenenfalls dabei in Deutschland aufhielten, wird derzeit noch ermittelt. Die deutschen Sicherheitsbehörden gehen entsprechenden Hinweisen nach.
Generalbundesanwalt ermittelt gegen 135 Syrien-Kämpfer
Unterdessen wurde bekannt, daß die Generalbundesanwaltschaft Ermittlungsverfahren gegen 135 Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit führt, die sich an den Kämpfen in Syrien beteiligt haben sollen. Dies bestätigte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD). „Bundesweit gibt es ungefähr noch einmal doppelt so viele Strafverfahren. Das zeigt: Wir haben in Deutschland ein äußerst scharfes Terrorismusstrafrecht. Das werden wir sehr konsequent anwenden“, sagte Maas. „Für radikale Terroristen gibt es keine Toleranz.“
Am Montag waren zwei IS-Kämpfer aus Wolfsburg zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die beiden hatten sich dem Islamischen Staat angeschlossen und waren an Kämpfen in Syrien beteiligt. (ho)