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Nach Irland-Referendum: CDU streitet erneut über Homoehe

Nach Irland-Referendum: CDU streitet erneut über Homoehe

Nach Irland-Referendum: CDU streitet erneut über Homoehe

Homosexuelle
Homosexuelle
Homosexuelle Männer auf dem CSD in Köln Foto: picture alliance/dpa
Nach Irland-Referendum
 

CDU streitet erneut über Homoehe

Nach dem Ja der Iren zur Einführung der sogenannten Homoehe ist in der CDU der Streit um die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften neu entbrannt. Der Bundesverband der Lesben und Schwulen in der CDU forderte Parteichefin Angela Merkel auf, sich endlich über die internen Blockierer hinwegzusetzen.
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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

BERLIN. Nach dem Ja der Iren zur Einführung der sogenannten Homoehe ist in der CDU der Streit um die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften neu entbrannt. Der Vorsitzende des Bundesverbands der Lesben und Schwulen in der CDU, Alexander Vogt, forderte Parteichefin Angela Merkel auf, dem Beispiel der Iren zu folgen.

„In Deutschland, gerade auch in unserer Partei, muß jetzt etwas passieren“, sagte er Spiegel Online. „Ich hoffe, Angela Merkel setzt sich endlich über die Blockierer in der CDU hinweg.“

Merkel brauche nicht einmal mehr vorangehen, sie müsse nur auf den Zug aufspringen. „Die Gefahr, rechts etwas zu verlieren, ist nicht wirklich groß. Wenn selbst katholisch geprägte Länder wie Irland und Spanien die Ehe öffnen, zeigt das, wie sehr sich die gesellschaftliche Stimmung gedreht hat“, erläuterte Vogt.

Gysi fordert „kulturelle Erziehung der Union“

Dem widersprach Merkels Vize Thomas Strobl. „Wir sollten uns an unsere Verabredungen halten“, betonte er mit Verweis auf den Koalitionsvertrag gegenüber der Frankfurter Rundschau. Auch sprach sich Strobl gegen den Vorschlag der Gleichstellungsbeauftragen der Bundesregierung, Christine Lüders, aus, die Abgeordneten im Bundestag ohne Fraktionszwang über die Einführung der Homoehe abstimmen zu lassen. Das Parlament dürfe nicht mit Zufallsmehrheiten operieren, sondern müsse berechenbar bleiben.

Nach dem positiven Votum der Iren für die Homoehe forderte auch die Opposition im Bundestag die völlige Gleichstellung von homosexuellen Paaren mit Verheirateten. „Die Tatsache, daß in einem streng katholischen Land wie Irland sich eine klare Mehrheit für eine Ehe von Lesben und Schwulen ausspricht, bedeutet eine kulturelle Revolution“, zeigte sich der Vorsitzende der Linksfraktion, Gregor Gysi, begeistert.

„Nun darf es in Deutschland kein Zögern mehr geben; unverzüglich müssen wir nachholen, was die Iren uns vorgemacht haben“, forderte er in der Süddeutschen Zeitung. „Die kulturelle Erziehung der Union muß Schwung bekommen.“ Die Vorsitzende der Grünen, Simone Petres, sagte dem Blatt, die Entscheidung der Iren zeige, „wie rückständig Deutschland bei der Gleichstellung“ sei. (krk)

Homosexuelle Männer auf dem CSD in Köln Foto: picture alliance/dpa
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