BERLIN. Die Bundesregierung hat ihre Prognose über die Zahl der Asylbewerber deutlich nach oben korrigiert. Bisher ging das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge von durchschnittlich 16.500 Asylanträgen pro Monat aus. Dementsprechend rechnete man dieses Jahr mit weiteren 200.000 Asylbewerbern. Diese Schätzung hat sich als viel zu niedrig erwiesen, berichtet der Stern. Nun gehe das Amt von 25.000 Neuanträgen pro Monat aus.
Nach der neuesten Prognose erwarte die Regierung jetzt alleine im Jahr 2015 die Einwanderung von weiteren 300.000 Asylbewerbern. Kommunen sind nun dazu angehalten, die zusätzlichen Menschenmassen zu bewältigen. „Vielerorts ist es schlicht eine Frage des Platzes“, sagte Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD). Ein erleichtertes Genehmigungsverfahren soll die rasche Einrichtung weiterer Asylbewerberheime ermöglichen.
In ganz Deutschland haben Kommunen mit dem Massenansturm von Asylbewerbern zu kämpfen. So müssen beispielsweise in Osnabrück Mieter ihre Wohnungen für Asylbewerber räumen. Hamburg plant erneut die Einrichtung von Asylbewerberschiffen. Nachdem sich diese in der Vergangenheit zu Kriminalitätsschwerpunkten entwickelt hatten, war man davon zunächst abgekommen. (FA)