HAMBURG. Der Streit um die Umwidmung eines Pflegeheims in Hamburg als Asylbewerberunterkunft verschärft sich. Offensichtlich müssen die Pflegebedürftigen den Asylbewerbern weichen, weil das dem Unternehmen „Pflegen & Wohnen“ mehr Profit bringt. Das vermutet Altonas SPD-Chef Mathias Petersen. „Ich werde das Gefühl nicht los, daß da Kasse auf dem Rücken alter Menschen gemacht wird“, sagte der Sozialdemokrat gegenüber Bild.
Hintergrund ist die Umwandlung eines Pflegeheims am Hamburger Lutherpark in Wohnraum für Asylbewerber. Das Unternehmen begründete die Auflösung bisher mit einer angeblich zu geringen Auslastung des Pflegeheims. Tatsächlich ergab aber eine Anfrage von Petersen bei der Sozialbehörde jedoch eine stabile Belegung der Einrichtung für Pflegebedürftige von achtzig Prozent. Nun sollen die Gebäude der Stadt als Asylbewerberunterkünfte vermietet werden.
Hamburg hat seit Jahren mit einer Flut von Asylbewerbern zu kämpfen. „Hier wird dann eine hohe Miete kassiert, und die ehemaligen Bewohner sind künftig dazu da, Leerstände in anderen Heimen aufzufüllen“, empört sich Petersen. Bei ihm hätten sich erste Betroffene der Schließung gemeldet. Ihnen soll „Pflegen & Wohnen“ bereits ein Umzugsangebot unterbreitet haben. Allerdings sollen die Pflegebedürftigen nun alle für ihre künftige Unterbringung mehr zahlen. (FA)