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Berater im Wirtschaftsministerium: Schwere Rezession erwartet: „Lockdown kostet jede Woche 35 Milliarden Euro“

Berater im Wirtschaftsministerium: Schwere Rezession erwartet: „Lockdown kostet jede Woche 35 Milliarden Euro“

Berater im Wirtschaftsministerium: Schwere Rezession erwartet: „Lockdown kostet jede Woche 35 Milliarden Euro“

Geschäftsschließung (Symbolfoto)
Geschäftsschließung (Symbolfoto)
Geschäftsschließung (Symbolfoto) Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress
Berater im Wirtschaftsministerium
 

Schwere Rezession erwartet: „Lockdown kostet jede Woche 35 Milliarden Euro“

Der Ökonom und Berater von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Jens Südekum, hat vor der größten Wirtschaftskrise seit Bestehen der Bundesrepublik gewarnt. „Es ist jetzt schon klar, daß wir die stärkste Rezension seit Ende des Zweiten Weltkriegs bekommen.“
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BERLIN. Der Ökonom und Berater von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Jens Südekum, hat vor der größten Wirtschaftskrise seit Bestehen der Bundesrepublik gewarnt. „Die ersten Prognosen, die gemacht wurden, waren zu optimistisch. Es wird dramatisch nach unten gehen. Es ist jetzt schon klar, daß wir die stärkste Rezension seit Ende des Zweiten Weltkriegs bekommen“, sagte Südekum in einem Videointerview mit der Bild-Zeitung.

Jens Südekum: „Der Lockdown kostet im Durchschnitt 60 Euro pro Bundesbürger pro Tag“ Foto: wikimedia.org/Jsuedekum/CC 4.0

Der Wirtschaftswissenschaftler berechnete, wieviel Geld durch den sogenannten Lockdown jedem Einzelnen verlorenginge. „Eine Woche Lockdown kostet etwa 35 Milliarden pro Woche. Das sind fünf Milliarden pro Tag – und im Durchschnitt 60 Euro pro Bundesbürger pro Tag.“ Gleichzeitig mahnte er hinsichtlich weiterer Lockerungen Vorsicht an. „Wenn wir jetzt zu früh lockern und in eine zweite Viruswelle rennen und einen zweiten Lockdown machen müssen, könnte es sein, daß das alles noch viel teurer ist.“

Gesundheitsökonom geht von steigenden Kassenbeiträgen aus

Der Präsident des Kieler Insituts für Weltwirtschaft, Gabriel Felbermayr, erklärte gegenüber der Bild, es habe bereits die ersten Insolvenzen wegen den Folgen der Corona-Pandemie gegeben. „Insolvenzen sind nicht per se schlecht. Sie sind dann ein Problem, wenn sie Unternehmen erwischen, die ohne die Krise gute Überlebenschancen hätten.“

Überdies habe die Angst in der Gesellschaft langanhaltende negative Auswirkungen. „Das wird auch nachhaltig ein Problem sein – zum Beispiel im Tourismus oder bei Veranstaltungen. Angst vor Ansteckung – da ist jetzt ein Zustand in Deutschland, der nicht so schnell wieder verschwinden wird.“

Der Gesundheitsökonom Wolfgang Greiner geht davon aus, daß die Krankenkassenbeiträge steigen werden. „Wir werden über höhere Beiträge sprechen müssen, wenn die Krise vorbei ist. Da sprechen wir von deutlich über 16 Prozent statt der bisherigen durchschnittlich 15,7 Prozent“, sagte Greiner dem Blatt.

Eine „Hochleistungsmedizin“, wie sie Deutschland habe, funktioniere nur mit einer „Hochleistungswirtschaft“, gab Greiner zu bedenken. Wie hoch das finanzielle Defizit der Kassen sein werde, sei derzeit noch nicht abzusehen. Greiner berät als Mitglied des Sachverständigenrates des Gesundheitsministeriums auch dessen Bundesminister Jens Spahn (CDU).

EZB-Befragung: Ökonomen senken Prognosen

Unterdessen haben die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank befragten Ökonomen ihre Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der EU gesenkt. In der jüngsten Umfrage erwarten sie im Schnitt einen Rückgang des BIP um 5,5 Prozent. Im März hatten sie noch einen Zuwachs von knapp über einem Prozent vorausgesagt.

Darüber hinaus prognostizieren die Wissenschaftler einen Anstieg bei Verbraucherpreisen. Diese würden im laufenden Jahr um 0,4 Prozent steigen, im nächsten Jahr 1,2 Prozent. Rechnet man die Preise für Nahrungsmittel, Energie, Alkohol und Tabak heraus, fällt die Steigerung mit 0,8 Prozent für 2020 und 1,1 Prozent für 2021 höher aus. (ls)

Geschäftsschließung (Symbolfoto) Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress
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