BERLIN. Frauen in Vorständen börsenorientierter Unternehmen haben im vergangenen Jahr mehr verdient als ihre männlichen Kollegen. Dabei wurden die Vorstandsfrauen erstmals in allen Dax-Indizes besser bezahlt als die Männer, wie aus einer Studie des Prüfungsunternehmens EY hervorgeht. Grund für den Mehrverdienst seien die Bemühungen von Firmen, Frauen für ihr oberstes Führungsgremium zu gewinnen, verdeutlichte EY-Ökonom Jens Massmann.
Vorstandsfrauen der dreißig Dax-Konzerne erhielten im vergangenen Jahr mit durchschnittlich 2,93 Millionen Euro rund 30.000 Euro mehr als ihre männlichen Kollegen. Das zeige, „daß die Gleichberechtigung bei der Vergütung voranschreitet“, führte Massmann aus. Vorstandsvorsitzende wurden bei der Studie nicht berücksichtigt.
Frauen im MDax verzeichnen deutlichen Gehaltsanstieg
Im MDax, der für die mittelgroßen Unternehmen steht, lag das Gehalt der Frauen in Führungspositionen bei 1,44 Millionen Euro und somit um 8,7 Prozent höher als das der Männer. Sie verzeichneten zudem einen Lohnanstieg von 5,4 Prozent. Männer wurden hingegen rund elf Prozent schlechter bezahlt als noch vor zwei Jahren.
Bei den kleineren SDax-Unternehmen, lagen Frauen erstmals seit dem Beginn der Untersuchung 2013 beträchtlich vorne. Mit 1,07 Millionen Euro war ihr Durchschnittsgehalt um sieben Prozent höher als das der Männer. Laut EY lag der Anteil an weiblichen Vorstandsmitgliedern im vergangenen Jahr bei zwölf Prozent. Im MDax waren es sieben Prozent, im SDax fünf. (zit)