WIESBADEN. Das Energieunternehmen RWE hat das Land Hessen und den Bund auf Schadensersatz für die dreimonatige Abschaltung des Kernkraftwerkes Biblis verklagt, die als Reaktion auf das Unglück in Fukushima 2011 erfolgte. „Mit der Klage wahrt RWE Power die Vermögensinteressen des Unternehmens und seiner Aktionäre“, teilte der Konzern mit.
Die Klage wurde von RWE angekündigt, nachdem das Bundesverwaltungsgericht Leipzig im Januar die vorzeitige Abschaltung der Kernkraft-Blöcke A und B für rechtswidrig erklärte. Das Land Hessen kündigte an, seine weiteren Schritte mit dem Bund abzustimmen. Allerdings sei dieser für die vorzeitige Abschaltung verantwortlich gewesen.
„Hessen hat wie alle anderen Länder auch ohne Anhörung aufgrund der Vorgaben des Bundes im Auftrag des Bundes gehandelt“, gibt das Handelsblatt die Haltung Landesregierung wieder. „Deshalb muß der Bund auch für eventuelle Schadensersatzansprüche aufkommen.“ Eine konkrete Summe nannte RWE noch nicht, allerdings wird allgemein von mindestens zweihundert Millionen Euro ausgegangen. (FA)