Der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler glaubt nicht an einen Verbleib Zyperns in der Euro-Zone. „Am Ende wird Zypern es nicht schaffen, innerhalb des Euros zu bleiben“, sagte er dem Deutschlandfunk. Je länger es dauere, bis die zypriotischen Banken wieder öffneten, desto wahrscheinlicher sei es, daß das Land aus der gemeinsamen Währung ausscheide.
Der Finanzexperte forderte zudem, angeschlagene EU-Staaten pleite gehen zu lassen oder ihnen die Möglichkeit zu geben, aus dem Euro auszusteigen. Zypern sei keineswegs systemrelevant. Mit Blick auf die drohende Enteignung von Kunden zypriotischer Banken mit Einlagen über 100.000 Euro warnte der FDP-Politiker vor einer Einmischung der EU. „Ich bin dafür, daß die Zyprioten das selbst regeln, daß wir nicht mit Steuergeldern einen Staat herauspauken. Wie der Staat seinen Bankensektor reformiert und ob er Banken Pleite gehen läßt oder nicht, das soll er gefälligst selbst entscheiden.“
Er kündigte an, im Bundestag gegen die Zypern-Rettung zu stimmen. „Es wird ja nichts besser, sondern es wird jeden Tag schlimmer.“ Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach will dem geplanten Rettungspaket nicht zustimmen. „Man lädt dem kleinen Land eine ungeheure Zehn-Milliarden-Schuld auf, die es niemals wird zurückzahlen können“, kritisierte Bosbach gegenüber der Rheinischen Post. (ho)