DÜSSELDORF. Die bayerische Familienministerin Christina Haderthauer (CSU) eine Ausweitung der Frauenquote in der Wirtschaft gefordet. „Die Unternehmen sollten verpflichtet werden, sich ab der mittleren Führungsebene eine verbindliche Quote zu geben und diese zu veröffentlichen“, sagte die CSU-Politikerin der Rheinischen Post. Es habe sich zu diesem Schritt „eine klare öffentliche Erwartungshaltung“ gebildet.
Bisherige Pläne sehen nur im Aufsichtsrat eines Unternehmens eine feste Frauenquote von mindestens fünf Prozent der Sitze vor. Das reicht Haderthauer aber nicht. „Ein paar ‘Goldröckchen’ im Aufsichtsrat, das hilft den Frauen im Rest des Unternehmens nicht weiter“, bemängelt sie die „Elite-Quote“. Sie forderte darüber hinausgehende Maßnahmen: „Wir brauchen eine Quotenregelung ab der mittleren Führungsebene.“ Mit Widerstand der Unternehmen rechnet die CSU-Politikerin nicht. „Das kann sich heute doch niemand mehr erlauben.“
Ausweitung der Frauenquote in Brüssel vereinbart
Auch das Europäische Parlament hat sich für eine Ausweitung der Frauenquote ausgesprochen. Nach jüngsten Plänen sollen Unternehmen zu einer Frauenquote von vierzig Prozent im Aufsichtsrat verpflichtet werden. Darauf einigten sich die beiden Fraktionen von Christdemokraten und Sozialdemokraten. Kritik kam damals von der CSU. Angesichts der wirtschaftlichen Situation müsse man „den Mittelstand entlasten und nicht belasten“, forderte die CSU-Abgeordnete Angelika Niebler. Die Frauenquote dürfe daher „auf keinen Fall ausgeweitet werden“. (FA)