BERLIN. Die Union hat ihren Vorsprung zur AfD in der Wählergunst deutlich ausgebaut. Laut aktuellem ZDF-Politbarometer käme die CDU/CSU auf 29 Prozent und läge damit sieben Punkte vor der AfD, die auf 22 Prozent abrutschte. Im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung legte die Union um zwei Punkte zu, die AfD verlor einen.
Die SPD verharrte bei 15 Prozent. Grüne (zwölf Prozent), FDP (drei Prozent) und das Bündnis Sahra Wagenknecht (drei Prozent) blieben unverändert. Die Linkspartei rutschte auf zehn Prozent ab (minus eins). Alle übrigen Parteien kämen zusammen auf sechs Prozent, darunter keine, die allein drei Prozent erreichen würde. Eine Koalition aus Union und SPD hätte damit weiterhin keine parlamentarische Mehrheit.
Pistorius vorn, Merz verbessert sich
In der regelmäßig gestellten Frage „Was halten Sie von …?“ nach Sympathie und Leistung führender Politiker bleibt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) klar auf Platz eins. Auf der Skala von plus fünf bis minus fünf erhielt er einen Durchschnittswert von 2,1. Dahinter folgen Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) mit 0,6 und Außenminister Johann Wadephul (CDU) mit 0,5.
Bundeskanzler Friedrich Merz konnte sich als einziger der zehn abgefragten Politiker leicht verbessern. Er erreichte 0,3 Punkte (zuvor 0,0). Hinter ihm rangieren Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU, minus 0,2), Robert Habeck (Grüne), Markus Söder und Alexander Dobrindt (beide CSU, jeweils minus 0,4). Am unteren Ende der Skala stehen Sahra Wagenknecht (minus 2,0) und AfD-Co-Chefin Alice Weidel, die wie zuvor mit minus 2,5 bewertet wurde.
Mehrheit ist mit Merz zufrieden
Mit seiner Arbeit als Bundeskanzler zeigen sich sieben Wochen nach Amtsantritt 57 Prozent der Befragten eher zufrieden, 34 Prozent eher unzufrieden. Besonders in der Außenpolitik schnitt Merz besser ab: 63 Prozent attestierten ihm dort eine gute Leistung, 29 Prozent äußerten Kritik.
Die Erhebung wurde von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen vom 24. bis 26. Juni durchgeführt. Befragt wurden 1.378 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte per Telefon und Online-Interview. Die Ergebnisse gelten als repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. (sv)