BERLIN. Unions-Fraktionschef Jens Spahn hat die Absetzung des Trump-kritischen Moderators Jimmy Kimmel in den USA und den Druck der US-Regierung kritisiert. Kimmel hatte sich abfällig über den ermordeten Charlie Kirk geäußert. Spahn sagte in der ARD-Talkshow „Caren Miosga“: „Es ist falsch, eine Sendung abzusetzen. Und ich frage mich, warum macht der Sender das mit?“
Gleichzeitig sagte der CDU-Politiker, US-Präsident Donald Trump nutze jetzt die Cancel Culture so, wie es zuvor auch die Linken getan hätten. Allerdings beantwortete er Miosgas Nachfrage nicht, wann und wo denn die US-Demokraten jemals die Absetzung einer Sendung veranlaßt hätten. Die Talkshow trug den Titel: „Trump spaltet die USA – Welchen Schaden nimmt die Demokratie?“
Spahn warnt NDR vor Polarisierung
Ohne den Namen Julia Ruhs zu nennen, zog er eine Parallele zu Deutschland. Hierzulande würden derzeit auch gerade Moderatoren abgesetzt, entgegnete er. Der NDR hatte der konservativen Journalistin Julia Ruhs die Moderation der Sendung „Klar“ entzogen (die JF berichtete). Spahn sagte, so etwas trage doch nur zur Polarisierung bei.

Kimmel hatte nach der Ermordung Kirks unter anderem geätzt, Trump verhalte sich wie ein Vierjähriger, der um einen Goldfisch trauere. Dagegen nahm Spahn Kirk, über den öffentlich-rechtliche Moderatoren diverse Unwahrheiten verbreitet hatten (die JF kommentierte), in Schutz. Der Ermordete habe sich seinem Slogan „Prove me wrong“ (auf Deutsch etwa: Beweis mir, daß ich falsch liege) verpflichtet gefühlt, sich immer der Debatte gestellt, und damit habe er etwas „Starkes und Wichtiges“ getan. (fh)