BERLIN. Unionschef-Friedrich Merz hat angekündigt, der möglichen schwarz-roten Koalition einen neuen Namen geben zu wollen. Die Bezeichnung „Große Koalition“ oder „GroKo“ hätte angesichts der aktuellen Mehrheitsverhältnisse ausgedient.
Merz erklärte gegenüber der Bild-Zeitung, daß man angesichts der knappen parlamentarischen Mehrheiten kaum noch von einer „GroKo“ sprechen könne. In der Geschichte der Bundesrepublik gab es bislang vier große Koalitionen: Die erste wurde 1966 gebildet, während die weiteren unter Angela Merkel als Kanzlerin folgten.
Tatsächlich wäre eine erneute Zusammenarbeit von CDU/CSU und SPD zahlenmäßig die schwächste ihrer Art. Zusammen kämen die Parteien auf lediglich 45 Prozent der Zweitstimmen – weniger als in jeder der vorherigen vier Konstellationen. Dennoch bliebe die Union erneut die stärkere Kraft in der Regierung.
Diese Varianten bringt Merz ins Spiel
Auf die Frage nach einer alternativen Bezeichnung für das mögliche Bündnis nannte Merz zwei Vorschläge: „schwarz-rote Arbeitskoalition“ oder „Koalition von Aufbruch und Erneuerung“. Die endgültige Namenswahl solle jedoch gemeinsam getroffen werden. Vorrang habe zunächst die inhaltliche Ausgestaltung der Koalition.
Die laufenden Verhandlungen zwischen Union und SPD stoßen insbesondere in den Bereichen Migration sowie Steuer- und Finanzpolitik auf offene Fragen. Bis Montag um 17:00 Uhr sollen die 17 Facharbeitsgruppen ihre bisherigen Ergebnisse vorlegen. Anschließend werden übergeordnete Gruppen versuchen, verbleibende Differenzen zu lösen. (rr)