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Mann verhielt sich zuvor unauffällig: AfD zieht Goebbels-Imitator aus Stadtrat ab

Mann verhielt sich zuvor unauffällig: AfD zieht Goebbels-Imitator aus Stadtrat ab

Mann verhielt sich zuvor unauffällig: AfD zieht Goebbels-Imitator aus Stadtrat ab

Ein Mann mit schulterlangen schwarzen Haaren zieht eine Fratze und gestikuliert mit den Händen: Alexander Eichwald, der bald aus der Partei fliegt
Ein Mann mit schulterlangen schwarzen Haaren zieht eine Fratze und gestikuliert mit den Händen: Alexander Eichwald, der bald aus der Partei fliegt
Wird seinen Posten und seine AfD-Parteimitgliedschaft verlieren: Alexander Eichwald. Foto: Screenshot
Mann verhielt sich zuvor unauffällig
 

AfD zieht Goebbels-Imitator aus Stadtrat ab

Zurück in die Gruft: Der bizarre Auftritt eines Mannes auf dem Gründungskongreß der AfD-Jugend hat nun Folgen. Alexander Eichwald ist kein Sachkundiger Bürger der AfD in Herford mehr, ein Parteiausschlußverfahren wird vorbereitet. Funktionäre vermuten: Der Mann wurde eingeschleust.
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HERFORD/GIEßEN. Die AfD im nordrhein-westfälischen Herford hat den Politiker Alexander Eichwald von seinem Posten als Sachkundiger Bürger im Stadtrat abgezogen – nachdem er während des Gründungskongresses der „Generation Deutschland“ eine scharf kritisierte Rede gehalten hatte (JF berichtete). Zudem laufen im AfD-Kreisverband die Vorbereitungen für ein Parteiausschlußverfahren, wie Medien berichten.

Der Mann sei erst seit ein paar Wochen Mitglied in der AfD, erklärte der Bielefelder AfD-Bundestagsabgeordnete Maximilian Kneller der Zeit. Kaum jemand kenne ihn. „Und diejenigen, die ihn kannten, sagen, daß er nie das R gerollt hat“, sagte Kneller. Bislang habe sich Eichwald völlig unauffällig verhalten. Das spreche dafür, daß der Auftritt in Gießen eine bewußte Aktion gewesen sei. Die AfD wolle den Mann nun „überall dort, wo es geht“, loswerden.

Das bestätigte auch der Herforder AfD-Kreisvorsitzende Alexander Parteck. So habe es während des Aufnahmegesprächs mit Eichwald vor einigen Wochen nichts Verdächtiges gegeben. Er habe sich ganz normal verhalten und das R nicht gerollt. „Sprachlos“ sei Parteck gewesen, als er sich den Vortrag vom Samstag angesehen habe. „Ein anderes Mitglied rief mich noch während der Rede an und sagte: ‘Guck dir das sofort an’.“

Zuvor trat Eichwald professionell auf

Der AfD-Fraktionsvorsitzende in Herford, Michel Schneidermann, erzählte, Eichwald habe sich als „Politikwissenschaftler und Studierter angepriesen“ und einen professionellen Eindruck gemacht. Während des Kommunalwahlkampfes in der Vorplanung der Besetzung der Ausschüsse habe er sich eingebracht, berichtete der Politiker der Welt. Mit der Rede in Gießen habe sich Eichwald „demaskiert“. Ein solches Verhalten sei zuvor „nicht bekannt gewesen“.

Schneidermann vermutete, der 30jährige könnte vom Verfassungsschutz oder aus einem „satirischen Umfeld“ geschickt worden sein. Fest stehe jedoch, daß er „nicht die Stimme“ sei, mit der die Partei spreche. Er habe der AfD sowie der neu gegründeten Jugendorganisation geschadet. Schneidermann erklärte, am Samstag direkt zum Telefonhörer gegriffen zu haben um Maßnahmen einzuleiten – kaum, daß Eichwald seine Rede beendet hatte.

Ein AfDler fragte, ob er ein V-Mann sei

Eichwald hatte sich während des Kongresses in Gießen auf den Posten eines Beisitzers beworben. Während seiner Rede rollte er das R, fuchtelte mit den Händen und schien in seiner Sprechweise Reden aus der Zeit des Nationalsozialismus zu imitieren. Der Auftritt sorgte bei den anwesenden AfDlern für Gelächter, ein Fragesteller erkundigte sich anschließend bei Eichwald, ob dieser ein V-Mann des Verfassungsschutzes sei.

Andere vermuteten, Eichwald könnte ein eingeschleuster Provokateur sein – etwa aus den Reihen des ZDF-Moderators Jan Böhmermann oder des radikal linken Zentrums für Politische Schönheit. Im Jahr 2019 arbeitete der Mann noch als Gleichstellungsbeauftragter der Stadt Herford. Zudem verfolgte er offenbar eine Musikerkarriere. (lb)

Wird seinen Posten und seine AfD-Parteimitgliedschaft verlieren: Alexander Eichwald. Foto: Screenshot
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