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Überraschung in NRW: AfD-Politiker Emmerich wird Vizebürgermeister von Gelsenkirchen

Überraschung in NRW: AfD-Politiker Emmerich wird Vizebürgermeister von Gelsenkirchen

Überraschung in NRW: AfD-Politiker Emmerich wird Vizebürgermeister von Gelsenkirchen

Wird Vizebürgermeister von Gelsenkirchen: AfD-Politiker Norbert Emmerich. Foto: picture alliance/dpa/Revierfoto | Revierfoto
Wird Vizebürgermeister von Gelsenkirchen: AfD-Politiker Norbert Emmerich. Foto: picture alliance/dpa/Revierfoto | Revierfoto
Wird Vizebürgermeister von Gelsenkirchen: AfD-Politiker Norbert Emmerich. Foto: picture alliance/dpa/Revierfoto | Revierfoto
Überraschung in NRW
 

AfD-Politiker Emmerich wird Vizebürgermeister von Gelsenkirchen

Trotz einer gemeinsamen SPD-CDU-Liste ist AfD-Politiker Norbert Emmerich überraschend zum stellvertretenden Bürgermeister von Gelsenkirchen gewählt worden. Droht ihm nun ein Szenario wie in Bad Salzuflen?
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GELSENKIRCHEN. Die Wahl des AfD-Politikers Norbert Emmerich zum stellvertretenden Bürgermeister von Gelsenkirchen hat am Mittwoch für erhebliches politisches Erstaunen gesorgt. Der frühere Oberbürgermeister-Kandidat erhielt im Rat drei zusätzliche Stimmen aus anderen Fraktionen und wurde dadurch – trotz einer gemeinsamen SPD-CDU-Liste – überraschend in das Amt gewählt.

Die Wahl fand unmittelbar nach der Vereidigung der neuen Oberbürgermeisterin Andrea Henze (SPD) sowie der Verpflichtung der 66 Stadtverordneten statt.

SPD und CDU hatten eine gemeinsame Liste mit zwei stellvertretenden Bürgermeistern aufgestellt: Manfred Leichtweis (SPD) und Werner Wöll (CDU). Diese Liste erhielt 43 Stimmen, Emmerich erhielt 23 – drei mehr, als die AfD Sitze besitzt. Durch das D’Hondt-Verfahren, bei dem die höchsten Quotienten die Sitze bestimmen, reichten Emmerich diese Stimmen aus, um vor Wöll zu landen. Während Leichtweis zum ersten Stellvertreter gewählt wurde, entfiel der zweite Posten auf Emmerich. Wöll kam lediglich auf 21,5 Stimmen.

AfD-Politikerin in ähnlichem Fall abgewählt

Emmerich zeigte sich gegenüber dem WDR überrascht: „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir drei Stimmen mehr kriegen, als wir im Rat haben.“ Der CDU-Fraktionsvorsitzende Sascha Kurth sprach von einem „Desaster aus Sicht der CDU“. Der 72jährige Bankkaufmann und AfD-Fraktionschef war 2025 bereits als Oberbürgermeister-Kandidat angetreten und bis in die Stichwahl gelangt. Als zweiter Bürgermeister kann er Oberbürgermeisterin Henze künftig bei offiziellen Anlässen vertreten.

Der Vorgang erinnert an eine Wahl in Bad Salzuflen, die nur zwei Wochen später wieder rückgängig gemacht wurde (die JF berichtete). Dort war die AfD-Politikerin Sabine Reinknecht Anfang November überraschend zur dritten stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt worden – ebenfalls mit mehreren Stimmen aus anderen Parteien.

Sechs Fraktionen – von CDU bis Linke – stellten jedoch nur Tage später einen gemeinsamen Antrag auf Abberufung. Eine geheime Abstimmung wurde verweigert. Reinknecht vermutete gegenüber der JUNGEN FREIHEIT: „Dann könnte es ja zu viele Abweichler geben.“ 57 Ratsmitglieder stimmten schließlich für ihre Abberufung, nur die 13 AfD-Räte dagegen. Eine Aussprache lehnten die übrigen Fraktionen ab. Reinknecht kritisierte unmittelbar nach der Sitzung: „Die Salzufler Wähler zählen anscheinend nicht.“ Die Abwahl nannte sie „eine Schande für unsere Stadt und unser Land“. (rr)

Wird Vizebürgermeister von Gelsenkirchen: AfD-Politiker Norbert Emmerich. Foto: picture alliance/dpa/Revierfoto | Revierfoto
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