MAGDEBURG. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap ist die AfD in Sachsen-Anhalt aktuell mit großem Abstand stärkste Kraft. In einem Jahr, am 6. September 2026, finden in dem mitteldeutschen Bundesland Landtagswahlen statt.
Demnach kommt die AfD mit ihrem Spitzenkandidaten Ulrich Siegmund auf 39 Prozent und liegt damit klar vor der CDU von Ministerpräsident Reiner Haseloff mit 27 Prozent. Der Regierungschef hatte angekündigt, bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten zu wollen. Stattdessen bewirbt sich CDU-Landeschef und Wirtschaftsminister Sven Schulze um das Amt.
Der 34jährige Siegmund kündigte kürzlich in einem ausführlichen JF-Interview an, der erste AfD-Ministerpräsident werden zu wollen. Nach jetzigem Stand wachsen dafür die Chancen; die AfD würde ihr Wahlergebnis von 2021 nahezu verdoppeln.
Gegen die AfD hilft nur noch ein CDU-Linke-SPD-Bündnis
Auf Platz drei liegt laut der Erhebung, die der MDR, die Magdeburger Volksstimme und die Mitteldeutsche Zeitung in Auftrag gaben, die Linke mit 13 Prozent. Die SPD unterbietet mit sieben Prozent sogar noch ihr Rekordtief bei der vergangenen Landtagswahl. Das BSW kommt auf sechs Prozent.
Nicht im Landtag vertreten wären die Grünen (drei Prozent) und die aktuelle Regierungspartei FDP, deren Stimmenanteil nicht mehr meßbar ist und den Sonstigen (fünf Prozent) zugeschlagen wurde .
Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt • Infratest dimap für MDR, MZ, Volksstimme:
AfD 39 % | CDU 27 % | DIE LINKE 13 % | SPD 7 % | BSW 6 % | GRÜNE 3 % | Sonstige 5 %
➤ Verlauf: https://t.co/lMOn56cNLK
🗓️ Landtagswahl: 6. September 2026 #ltwst #ltwlsa pic.twitter.com/1hsohoL9bF— Wahlrecht.de (@Wahlrecht_de) September 4, 2025
Bei der vorigen Landtagswahl im Juni 2021 erreichte die CDU als stärkste Kraft 37,1 Prozent, die AfD erhielt 20,8 Prozent. Die Linke erreichte 11,0 Prozent, die SPD 8,4, die Grünen 5,9 und die FDP 6,4 Prozent.
Derzeit regiert in Sachsen-Anhalt ein Bündnis aus CDU, SPD und FDP. Es dürfte eine erneute Mehrheit verfehlen. Gemeinsam kommen sie aktuell nur noch auf 34 Prozent – deutlich weniger als die AfD allein. Um weiterhin eine Mehrheit gegen die Oppositionspartei organisieren zu können, müßte es nach jetzigem Stand ein Bündnis aus CDU, Linken und SPD geben. (fh)