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Thüringen: Wegen Landschaftsgedicht: Grünen-Politiker zeigt Höcke wegen Volksverhetzung an

Thüringen: Wegen Landschaftsgedicht: Grünen-Politiker zeigt Höcke wegen Volksverhetzung an

Thüringen: Wegen Landschaftsgedicht: Grünen-Politiker zeigt Höcke wegen Volksverhetzung an

Das Bild ist eine Montage aus zwei Fotos. Links zu sehen ist der Chef der AfD Thüringen, Björn Höcke. Rechts zu sehen ist Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele von den Grünen.
Das Bild ist eine Montage aus zwei Fotos. Links zu sehen ist der Chef der AfD Thüringen, Björn Höcke. Rechts zu sehen ist Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele von den Grünen.
Thüringens AfD-Chef Björn Höcke und Landesumweltminister Bernhard Stengele (Grüne): Anzeige gegen die AfD-Landesspitze Fotos: picture alliance/dpa | Bodo Schackow / picture alliance/dpa | Bodo Schackow Montage: JF
Thüringen
 

Wegen Landschaftsgedicht: Grünen-Politiker zeigt Höcke wegen Volksverhetzung an

Ein Thüringer Grünen-Politiker zeigt die AfD-Landeschefs Höcke und Möller wegen Volksverhetzung an. Der Grund: Die Partei zitiert ein Gedicht über Thüringer Wälder. Die AfD hält dagegen.
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ERFURT. Der thüringische Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) hat die beiden AfD-Landeschefs Björn Höcke und Stefan Möller wegen Volksverhetzung angezeigt. Die von dem Grünen-Politiker beauftragte Anwaltskanzlei argumentiert damit, daß die AfD in ihrem Programm zur Thüringer Landtagswahl ein Lied des Lyrikers Franz Langheinrich zitiert hat. Der Liedermacher sei glühender Nationalist und Teil der „Deutschen Kunstgesellschaft“ gewesen.

In der Anzeige, die Stengele auf X veröffentlichte, heißt es zur Begründung: „Durch den Abdruck des Liedtexts sowie die namentliche Nennung des Autors Franz Langheinrich haben die Beschuldigten als Vertreter des Landesverbands Thüringen der AfD öffentlich den öffentlichen Frieden in einer die Würde der Opfer verletzenden Weise dadurch gestört, daß sie die nationalsozialistische Gewalt- und Willkürherrschaft billigen.“

Zwar räumt die Anwaltskanzlei selbst ein, der Liedtext sei „an sich noch unverfänglich, allenfalls rührselig romantisch“. Jedoch handle er von schönen Thüringer Landschaften und sei in der Zeit des Nationalsozialismus entstanden.

Höcke und Möller sprechen von „Mißbrauch der Justiz“

Das Bild zeigt den Liedtext, für den ein Grünen-Politiker die Chefs der Thüringer AfD um Björn Höcke wegen Volksverhetzung anzeigt.
Der Liedtext des AfD-Wahlprogramms Quelle: AfD Thüringen Screenshot: JF

Stengele sagte, er setze mit der Anzeige „ein Stoppschild“. Einen „nationalsozialistischen Künstler“ am Beginn des Wahlprogramms abzudrucken, sei „eine weitere Grenzüberschreitung“ der AfD. „Zu unserem gesellschaftlichen Konsens gehört die klare Abgrenzung zu den Verbrechen der Nationalsozialisten – jede Verharmlosung und Relativierung, jede Verherrlichung oder Rechtfertigung ist zu Recht verboten.“

Der AfD-Landesverband Thüringen äußerte sich bereits im Namen von Höcke und Möller. Die Anzeige sei „ein Mißbrauch der Justiz“. Es handle sich dabei um einen Versuch des Grünen-Spitzenkandidaten Stengele, „seinen eigenen Bekanntheitsgrad auf Kosten der AfD zu steigern“. Am Gedicht Langheinrichs sei „nichts, aber auch gar nichts Verwerfliches oder gar ‘Volksverhetzendes’ zu erkennen“.

Grünen droht Wahl-Debakel

Im Freistaat Thüringen wird am 1. September gewählt. Aktuellen Umfragen zufolge steht die AfD mit derzeit 29 Prozent als stärkste Kraft im Land da, gefolgt von der CDU mit 22 Prozent. Den Grünen würden aktuell vier Prozent der Thüringer ihre Stimme geben, damit würden sie den Einzug in den Landtag verpassen. (st)

Thüringens AfD-Chef Björn Höcke und Landesumweltminister Bernhard Stengele (Grüne): Anzeige gegen die AfD-Landesspitze Fotos: picture alliance/dpa | Bodo Schackow / picture alliance/dpa | Bodo Schackow Montage: JF
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