GREIFSWALD. Die SPD in Greifswald hat vorgeschlagen, die dortige Bismarck-Säule durch eine Statue des Fußballers Toni Kroos zu ersetzen. „Gegenüber vom Volksstadion gibt es eine Bismarck-Säule, die ein ziemlich trauriges Dasein fristet. Vielleicht können wir diese gegen ein Toni-Kroos-Denkmal ersetzen“, sagte der Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Greifswalder Bürgerschaft, Andreas Kerath, laut der Ostsee-Zeitung.
Dagegen will sich der Fraktionschef der CDU, Axel Hochschild, dafür einsetzen, eine Straße nach dem Sportler zu benennen. „Ich werde das anschieben“, betonte er. Kroos‘ Vater Roland zeigte sich von dieser Idee angetan. „Das wäre eine große Ehre. Toni ist ein Kind Greifswalds“, wird er zitiert.
Kritik kommt von der AfD
Kritik am Vorhaben der SPD äußerte der Vorsitzende der AfD-Fraktion, Nikolaus Kramer. Er hoffe zwar auch, einen geeigneten Platz zu finden, um mit Toni Kroos „einen von Greifswald bekanntesten Söhnen zu ehren“, machte er deutlich. Allerdings „war Otto von Bismarck der erste Reichskanzler und für die deutsche Geschichte wie Politik von überragender Bedeutung“. Daß die SPD daran denke, „diese Persönlichkeit durch einen Fußballer zu ersetzen, grenzt an Geschichtsklitterung“, monierte Kramer.
Toni Kroos wurde 1990 in Greifswald geboren und begann seine Fußballkarriere in der Jugend des Greifswalder SC. Inzwischen zählt der Mittelfeldspieler zu den erfolgreichsten Fußballern seiner Generation. Mit dem FC Bayern und Real Madrid gewann er insgesamt sechs Mal die Champions League, mit der deutschen Nationalmannschaft wurde er 2014 Weltmeister. Nach der anstehenden Heim-Europameisterschaft beendet der 34jährige seine Karriere. (dh)
