MUENCHEN. Der Mann, der sich am frühen Donnerstag eine Schießerei mit der Münchner Polizei lieferte, soll Verbindungen in die radikalislamische Szene haben. Bei dem Attentäter handele es sich laut der Bild-Zeitung um den 2006 in Österreich geborenen Emra I. Der Mann mit bosnischen Wurzeln soll der Polizei 2023 wegen der Verbreitung von IS-Propaganda aufgefallen sein und wird der islamistischen Szene zugerechnet.
Kurz nach neun Uhr war der Migrant vor dem NS-Dokumentationszentrum in München aus einem Auto gestiegen und schoß mit einem alten Karabiner auf einen Polizisten. Nachdem die Sicherheitskräfte das Feuer erwiderten, flüchtete Emra I. in eine Grünanlage hinter dem Gebäude. Dort lieferte er sich einen weiteren Schußwechsel mit mehren Polizisten, die zur Verstärkung kamen. Laut Augenzeugen wurden dabei dreißig bis vierzig Schuß abgegeben. Ein Notarzt stellte später den Tod von Emra I. fest.
Video zeigt Schützen mit Weltkriegswaffe
Ein im Internet kursierendes Video, das den Schützen zeigen soll, läßt auf eine ältere Langfeuerwaffe mit aufgepflanztem Bajonett schließen. Möglicherweise handelt es sich bei dem Gewehr um ein Mauser K98. Ein weit verbreiteter Karabiner, den Deutschland in beiden Weltkriegen als Standardwaffe der Infanterie verwendete. Später bauten ihn verschiedene Waffenhersteller in diversen Kalibern für Jäger und Sportschützen nach.
Attack in Germany in Munich near Israeli consulate. https://t.co/5YFcBeorG5 pic.twitter.com/gj1KFreKcZ
— RadioGenoa (@RadioGenoa) September 5, 2024
In unmittelbarer Nähe zum Dokumentationszentrum befindet sich auch das israelische Generalkonsulat. Am Donnerstag jährte sich das Attentat auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen in München 1972. Bis auf den Schützen, der von mehreren Schüssen in der Brust tödlich getroffen zusammenbrach, wurde niemand verletzt. Wegen des Gedenktages war das Konsulat kaum besetzt. (JF)