BERLIN. Die beiden Migranten, die am 9. Juni vergangenen Jahres ein damals 14 Jahre altes Mädchen vergewaltigt haben, stehen in Berlin vor Gericht. Die Tat ereignete sich am Schlachtensee. Die Behörden hatten sie fast sieben Wochen verschwiegen.
Erst nachdem ein Beamter Informationen dazu und zu einer Gruppenvergewaltigung im Görlitzer Park an die Medien durchgestochen hatte, wurden Ende Juli beide Fälle bekannt. Da es sich bei den Verdächtigen jeweils um Migranten handelt, lag der Verdacht nahe, daß die Vergewaltigungen deswegen vertuscht worden waren. Dabei war keiner der Täter zu diesem Zeitpunkt gefaßt. Sie alle stellten noch eine Gefahr für die Allgemeinheit dar.
Seit Donnerstag stehen die mutmaßlichen Täter vom Schlachtensee vor Gericht. Es handelt sich um den in der Türkei geborenen 19jährigen Mehmet E. und den ein Jahr jüngeren gebürtigen Berliner Islam El-M. Dieser braucht laut Bild dennoch einen Dolmetscher, um dem Verfahren gegen sich folgen zu können.
Schlachtensee-Angeklagte wollen schweigen
Laut Staatsanwaltschaft hatten im Juni bis zu 80 Jugendliche oberhalb der Liegewiesen am Schlachtensee gefeiert. Nach Einbruch der Dunkelheit, gegen 22:30 Uhr, sollen die Angeklagten aus einer Gruppe männlicher Jugendlicher heraus das Mädchen gegen dessen Willen in einen abgelegenen Uferbereich verschleppt haben.
Dort fielen sie über ihr Opfer her und ließen es blutend und weinend im Gebüsch zurück, bis Freundinnen die 14jährige fanden. Während Mehmet E. seit August in U-Haft sitzt, befindet sich Islam El-M. immer noch auf freiem Fuß.
Weil offenbar beide Verdächtigen die Aussagen verweigern wollen, muß das Opfer vor Gericht aussagen. Im Falle einer Verurteilung könnte der Richter aufgrund des Alters der Angeklagten das Jugendstrafrecht anwenden und damit ein mildes Urteil sprechen. Verhandelt werden soll bis 4. April. (fh)