HANNOVER. Politiker unterschiedlicher Couleur haben entsetzt auf eine Studie reagiert, wonach Schüler in Niedersachsen den Koran über deutsche Gesetze stellen. In der Erhebung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) stimmten 67,8 Prozent der Befragten der Aussage zu: „Die Regeln des Korans sind mir wichtiger als die Gesetze in Deutschland.“ Zudem gab beinahe die Hälfte (45,8 Prozent) an, ein islamischer Gottesstaat sei die beste Staatsform.
Das Institut hatte rund 8.500 Schüler der neunten Klasse in Niedersachsen befragt, darunter circa 300 Muslime. Demnach sei eine islamistische Einstellung bei jedem fünften muslimischen Schüler anzufinden. Gewalt zur Durchsetzung und Verbreitung des Islams hielten 18,1 Prozent für gerechtfertigt. Die Auswertung könne allerdings nicht als repräsentativ gewertet werden, merkten die Autoren an.
CDU-Mann de Vries: „Multikulti ist längst gescheitert“
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries warnte gegenüber der Bild-Zeitung vor einer „systematischen Indoktrination“ der Schüler. „Die Studie zeigt, wie tief die Spuren sind, die der politische Islam in Deutschland schon hinterlassen hat.“ Kinder würden nicht mit solchen Einstellungen geboren werden. „Multikulti ist längst gescheitert. Jetzt sind Klarheit und Konsequenz angezeigt, wenn der Vormarsch der Intoleranten gestoppt werden soll“, forderte der Innenexperte.
„Erschütternd“, bezeichnete Schleswig-Holsteins Schulministerin Karin Prien (CDU) die Ergebnisse. Dem Blatt sagte sie: „Die Vermittlung demokratischer Werte gelingt offensichtlich nicht, damit droht der gesellschaftliche Zusammenhalt ins Rutschen zu kommen. In der Verantwortung sind Familien, Schulen, die Landeszentralen für politische Bildung, aber nicht zuletzt auch die Jugendarbeit der Moscheegemeinden.“ Auch müsse die Politik einen kritischen Blick auf die sozialen Netzwerke wie TikTok werfen.
Ebenso reagierte Hamburgs Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD). Die Auswertung sei „alarmierend“. Es brauche nun „eine deutliche Stärkung der Demokratiebildung an Schulen“. Eine solche Erhebung liege für die Hansestadt sowie andere Bundesländer aktuell jedoch nicht vor.
Islamismus im Klassenzimmer
Erst im Januar war bekannt geworden, daß sich an einer Schule im nordrhein-westfälischen Neuss eine Gruppe islamistisch orientierter Jugendlicher gebildet hatte. Diese „Scharia-Polizei“ bedrängte offenbar ihre Lehrer und Mitschüler mehrfach, sich im Alltag der islamischen Gesetzgebung zu unterwerfen. Auch soll sie im Unterricht die Einsetzung der Scharia gefordert haben. Einen Monat später machte die Kölner Polizei ähnliche Fälle publik.
Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT berichtete eine Schülerin aus Essen über ihre Erfahrungen mit radikal-islamischen Mitschülern. Sie sei geschlagen und aufgefordert worden, während des muslimischen Fastenmonats Ramadan nichts zu essen. Aus Selbstschutz folgte die 17jährige den Anweisungen ihrer Peiniger. (sv)