DÜSSELDORF. Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul (CDU), hat mit einer Formulierung über Ausländerkriminalität in seinem Bundesland für Verwirrung gesorgt. Weder Schönreden noch Schwarzmalen seien zielführend. „Wir haben kein Problem mit Ausländern, sondern ein Problem mit Kriminalität von nichtdeutschen Tätern“, betonte Reul.
Insgesamt gab es 2023 in Nordrhein-Westfalen 484.642 Tatverdächtige – ausländerrechtliche Verstöße nicht inkludiert. Davon hatten 169.215 Personen keinen deutschen Paß. Damit waren im vergangenen Jahr 34,9 Prozent aller Tatverdächtigen Ausländer – bei einem Bevölkerungsanteil von 15,6 Prozent.
Reul: Wir haben bei der Integration versagt
Bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stellen Ausländer 27,4 Prozent der Tatverdächtigen, bei Straftaten gegen das Leben 41,6 Prozent und bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung 40,3 Prozent. Raubdelikte werden zu 45,7 Prozent von Ausländern begangen, Wohnungseinbrüche zu 47,3 Prozent, Ladendiebstahl zu 47,6 Prozent. Vier von fünf (80,1 Prozent) aller Taschendiebe in Nordrhein-Westfalen waren 2023 Ausländer.
„Die Zahlen sagen uns, daß wir unsere Hausarbeiten bei der Integration nicht gemacht haben“, sagte Reul. Auch nannte der 71jährige konkrete Lösungsansätze für das Problem. Es brauche mehr Polizeipräsenz, Sicherheitskonzepte und Waffenverbotszonen. Zudem müsse neu ankommenden Migranten vermittelt werden, daß die Polizei nicht der Feind, sondern „Freund und Helfer“ sei.
Die vollständige Kriminalitätsstatistik von Nordrhein-Westfalen wird voraussichtlich Anfang April veröffentlicht. (st)