BERLIN. Mehrere radikale Klimaschutz-Gruppen haben in Berlin für einen Tumult gesorgt. So verschafften sich Demonstranten am Dienstag offenbar Zutritt zum Luxushotel Adlon, wie die B.Z. berichtete.
Anlaß ist wohl die Konferenz „World LNG Summit“, die in dem Hotel nahe dem Brandenburger Tor stattfindet und an der sowohl Akteure aus der Flüssiggasbranche als auch Politiker teilnehmen. Ihren Protest dagegen bekundeten unter anderem Mitglieder der „Letzten Generation“ sowie von „Ende Gelände“. Auf ihren Bannern war unter anderem die Parole „Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge“ zu sehen.
Polizei muß einschreiten
Einige Demonstranten sollen versucht haben, mit Sitzblockaden den Eingang des Hotels zu versperren. Dieser wurde zuvor mit grüner Farbe beschmiert. Mehrere Personen klebten sich zudem an die Reifen umstehender Autos und mußten später von Sanitätern versorgt werden. Auch zu Rangeleien mit der Polizei kam es immer wieder. Fotos in den sozialen Medien dokumentieren die Aktion.
Während Lobbyverbände im Adlon besprechen, wie die Zukunft zerstört werden kann, begegnet die Polizei Protestierenden mit Gewalt.
Menschen, die eine Zukunft ohne Gas in einem immer instabileren Klima fordern.
Geld ist mal wieder mehr Wert als Menschenrechte @polizeiberlin ? pic.twitter.com/8TAXlhK5xB
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) December 10, 2024
Auf X machte die Gruppe „Letzte Generation“ den Einsatzkräften schwere Vorwürfe. „Während Lobbyverbände im Adlon besprechen, wie die Zukunft zerstört werden kann, begegnet die Polizei Protestierenden mit Gewalt“, heißt es in einem Beitrag.
UPDATE: Einige Menschen befinden sich schon im Gefangenentransporter. pic.twitter.com/aO2u7QTPqD
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) December 10, 2024
Nachdem radikale Klimaschützer ins Foyer gelangt waren, rückte die Polizei an und nahm mehr als 120 Teilnehmer des Protests vorrübergehend fest. Zudem hagelte es Platzverweise. Die „Letzte Generation“ teilte auf X ein Foto von mehreren Personen in einem Gefangenentransport. Sobald die Personalien festgestellt seien, kämen die Demonstranten wieder auf freien Fuß, kündigte Polizeisprecher Florian Nath an.
Klima-Demonstrantin protestiert trotz Haftstrafe weiter
Es ist nicht die erste Aktion zum Leidwesen des Hotel Adlon. Schon im November hatte eine radikale Klimaschützerin dort für Schlagzeilen gesorgt, indem sie den Brunnen mit einem Pulver gelb färbte und anschließend Konfetti darin verteilte. Die junge Frau soll Lilli Gomez heißen und sich als „nonbinär“ identifizieren.
Sie ist keine Unbekannte in der Szene. Erst vor wenigen Tagen verurteilte sie das Amtsgericht Niebüll zu einer Haftstrafe, weil sie einen Farbanschlag auf einen Privatjet am Flughafen in Westerland verübt hatte. Das Urteil: sieben Monate ohne Bewährung. Auch bei der Aktion am Dienstag anläßlich des Gas-Gipfels war Lilli Gomez wieder dabei. (zit)