BERLIN. Die CDU hat zu Ehren von Altkanzlerin Angela Merkel einen großen Empfang in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ausgerichtet. Mit zahlreichen prominenten Gästen feierte die CDU am Mittwochabend den 70. Geburtstag Merkels aus dem Juli nach.
CDU-Chef Friedrich Merz, dem Merkel 2002 den CDU/CSU-Fraktionsvorsitz weggenommen hatte, hielt die Festansprache. Von den Zwistigkeiten zwischen den beiden war dabei nichts mehr zu spüren. Merz hatte Merkel und ihren Mann Wolfgang Sauer auch am Eingang des Gebäudes unweit des Gendarmenmarktes persönlich abgeholt und in den Festsaal geleitet.
Merz sagte, an die „liebe Angela“ gerichtet, es sei ihm „eine Ehre, diesen Tag für dich auszurichten“. Dann würdigte der CDU-Vorsitzende die Altkanzlerin als „Persönlichkeit, die das Land geprägt hat“. Als leicht kritische Bemerkung fügte er hinzu, Politiker könnten nicht alle Konsequenzen ihrer Handlungsentscheidungen voraussehen, Historiker würden es später in der Rückschau „besser“ wissen. Das habe schon Hannah Arendt festgestellt.
Merkel wünscht dem „lieben Friedrich“ Glück
Auch Merkel, deren Migrationspolitik heute von 70 Prozent der Deutschen abgelehnt wird, zeigte sich versöhnlich und gratulierte dem „lieben Friedrich“ zur Kanzlerkandidatur. Dies sei „Ehre und Auftrag zugleich“. Die Altkanzlerin sagte: „Ich wünsche dir viel Erfolg für die Union insgesamt und für unser Land.“
Auch CSU-Chef Markus Söder, der Merkel erst kürzlich mit dem wichtigsten Orden Bayerns geehrt hatte, war erschienen und zeigte sich mit ihr im Partnerlook: Er trug eine Krawatte im selben lila Ton wie Merkels Jacke.
Zu den laut Bild-Zeitung vom Merkel-Büro handverlesenen Gästen zählten auch Altbundespräsident Christian Wulff, die Ex-Minister Peter Altmaier, Thomas de Maizière, Jens Spahn sowie der langjährige Unions-Fraktionschef Volker Kauder. Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, der Merkel ebenfalls mit dem höchsten Orden des Landes ausgezeichnet hatte, sowie die früheren hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch und Volker Bouffier sowie Friede Springer und der Schauspieler Ulrich Matthes waren gekommen. (fh)