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Thüringer CDU-Politikerin Martina Schweinsburg kritisiert Brandmauer zur AfD

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ERFURT. Die Thüringer CDU-Landtagsabgeordnete Martina Schweinsburg kritisiert die Brandmauer ihrer Partei zur AfD. „Die Frage ist nicht, können wir uns leisten, mit der AfD zu reden, sondern können wir uns leisten, es nicht zu tun“, erklärt Schweinsburg im Interview mit der Jungen Freiheit.

Sie habe darauf hingewiesen, „daß wir als Demokraten dem Wähler gegenüber verpflichtet sind, seine Wahl zu respektieren. Woraus sich ergibt, daß alle gewählten Parteien miteinander reden können müssen“, so Schweinsburg.

Die Debatte über die Brandmauer halte sie für „Blödsinn“, weil „die CDU damit im Osten wie ein Hamster im Rad läuft. Oder, um es als Veterinärin mit einem Vergleich aus meinem Fach auf den Punkt zu bringen: Sie können einen Hengst nicht kastrieren und erwarten, daß er Fohlen zeugt. Es mag sein, daß die Brandmauer in den alten Bundesländern funktioniert, hier tut sie es nicht.“

Mit den hohen Wahlergebnisse von AfD und BSW im Osten forderten die Wähler im Osten „Respektiert uns endlich!“, erklärt die CDU-Politikerin, „aber die Abgehobenheit ‚der da oben‘, wie die Leute hier sagen, ist mittlerweile so groß, daß das, was Politiker ab Landes- und bis zur Bundesebene denken und sagen, oft kaum noch in Übereinstimmung mit der Lebenswelt der normalen Menschen im Land steht.“

Den Beschluß des CDU-Bundesvorstands, der jede Zusammenarbeit mit AfD und Linken aus moralischen Gründen verbietet, halte sie für „kontraproduktiv“. Schweinsburg betont: „Es ist dieser Hochmut, zusammen mit dem ständigen Bashing, das AfD und BSW den Nimbus eines Opfers verleiht, und sie hier so stark gemacht hat. Und das Beste, was wir gegen sie tun können, ist mit ihnen zu reden, sie beim Wort zu nehmen, denn dann müssen sie zeigen, was sie können. Ein Höcke etwa lebt davon, gar nicht an die Macht zu kommen, sich aber dank der Medien produzieren zu können.“

Björn Höcke wäre ein unbedeutender Provinzpolitiker, „hätten die Medien nicht alles getan, um ihm die Rolle zu verschaffen, die er sich wünscht. Der Mann ist ein Narzißt mit Aufmerksamkeitsdefizit, das er befriedigt, indem er Sachen sagt, die niemanden interessieren würden, wenn die Medien sie nicht jedesmal so schön breitträten. Im Grunde machen sie unentwegt die PR-Arbeit für Höcke“, erklärt die CDU-Politikerin Martina Schweinsburg gegenüber der JF.

Lesen Sie das ganze Interview mit der Thüringer CDU-Politikerin Martina Schweinsburg hier: https://jungefreiheit.de/debatte/interview/2024/martina-schweinsburg-im-gespraech-sonst-holt-die-afd-vierzig-prozent/