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Frauen wurden zur Verschleierung aufgefordert: Gesamtschule in NRW: Jugendliche bilden „Scharia-Polizei“

Frauen wurden zur Verschleierung aufgefordert: Gesamtschule in NRW: Jugendliche bilden „Scharia-Polizei“

Frauen wurden zur Verschleierung aufgefordert: Gesamtschule in NRW: Jugendliche bilden „Scharia-Polizei“

Ein Klassenraum (Symbolbild). Hier gründeten Schüler in Neuss eine Scharia-Polizei
Ein Klassenraum (Symbolbild). Hier gründeten Schüler in Neuss eine Scharia-Polizei
Ein Klassenraum (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl
Frauen wurden zur Verschleierung aufgefordert
 

Gesamtschule in NRW: Jugendliche bilden „Scharia-Polizei“

Steinigungen ja, Demokratie nein. Eine Gruppe Schüler aus Nordrhein-Westfalen machte wohl keinen Hehl aus ihren islamistischen Überzeugungen und setzte Mitschüler dabei massiv unter Druck. Den Strafverfolgungsbehörden sind die Hände gebunden.
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NEUSS. Eine Gruppe Jugendlicher soll an einer Neusser Gesamtschule eine Art Scharia-Polizei gebildet haben. Offenbar bemühten sie sich, ihren Mitschülern im Schulalltag strenge religiöse Verhaltensregeln aufzuzwingen, wie die Rheinische Post berichtet.

Nach Informationen aus Sicherheitskreisen sollen sich „vier Oberstufenschüler innerhalb der Schule für die Scharia ausgesprochen und massiven Druck auf muslimische Mitschüler ausgeübt haben“. Demnach forderte die Gruppe, daß sich Frauen zu bedecken hätten und in der Schule eine Geschlechtertrennung eingeführt werde. Auch ein Gebetsraum im Schulgebäude gehörte zu den Forderungen.

In Unterrichtsstunden soll die Gruppe, bestehend aus Jugendlichen im Alter zwischen 17 und 19 Jahren, offen verkündet haben, daß sie die Demokratie ablehne. Auch sollen sie „versucht haben, die Lehrer und ihre Mitschüler davon zu überzeugen, daß die Scharia durchweg nur positive Aspekte habe“. Steinigungen wurden dabei explizit befürwortet. Über Chat-Dienste verbreiteten sie Videos von salafistischen Predigern wie Pierre Vogel und Amor Ben Hamida.

Schüler haben sich offenbar nicht strafbar gemacht

Da sie befürchtete, daß sich die Schüler noch weiter radikalisieren könnten, schaltete die Schulleitung im Dezember die Polizei ein. Der Staatsschutz, die Staatsanwaltschaft Düsseldorf und das Landeskriminalamt sind mittlerweile über den Fall informiert. Nach derzeitiger Lage haben sich die Schüler offenbar nicht strafbar gemacht. Allerdings wurde das Präventionsprogramm „Wegweiser“ informiert. Einer der vier Schüler wurde zwischenzeitlich vom Unterricht freigestellt.

Man wolle auf das Geschehen reagieren, indem man „Toleranz und Diversität in den Mittelpunkt des Zusammenlebens“ stelle, betont die Schulleitung. Dabei werde von „allen die entsprechende Grundhaltung“ eingefordert.

Erinnerungen an Wuppertaler Fall von 2014

Der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung in NRW spricht von einem „Einzelfall“. Derartiger Extremismus sei bereits in den Jahren 2015 und 2016 unter Schülern verbreitet gewesen.

Im Jahr 2014 hatte ein ähnlicher Fall in Wuppertal für Aufsehen gesorgt. Damals war eine Gruppe Männer aus der salafistischen Szene mit uniformähnlichen Westen und der Aufschrift „Scharia-Polizei“ durch die Innenstadt patrouilliert. Dabei sprachen sie Passanten auf deren unislamisches Verhalten wie Alkoholkonsum oder Glücksspiel an. (lb)

Ein Klassenraum (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl
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