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Sachsen: Einsturz der Carolabrücke: Schwere Vorwürfe gegen Bürgermeister Hilbert

Sachsen: Einsturz der Carolabrücke: Schwere Vorwürfe gegen Bürgermeister Hilbert

Sachsen: Einsturz der Carolabrücke: Schwere Vorwürfe gegen Bürgermeister Hilbert

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hält einen Hammer in der Hand und guckt etwas merkwürdig – in der Elbe liegen Trümmerteile der Carolabrücke, bei der es einen Einsturz gab
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hält einen Hammer in der Hand und guckt etwas merkwürdig – in der Elbe liegen Trümmerteile der Carolabrücke, bei der es einen Einsturz gab
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), eingestürzte Carolabrücke in Dresden Foto: picture alliance/dpa | Robert Michael / picture alliance/dpa | Robert Michael
Sachsen
 

Einsturz der Carolabrücke: Schwere Vorwürfe gegen Bürgermeister Hilbert

Nach dem Einsturz eines Teils der Dresdner Carolabrücke hagelt es heftige Vorwürfe gegen Bürgermeister Dirk Hilbert. Stadtratsabgeordnete und AfD-Politiker werfen ihm vor, Warnungen über den maroden Zustand der Brücke ignoriert zu haben.
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DRESDEN. Mehrere sächsische Politiker haben dem Dresdner Bürgermeister Dirk Hilbert (FDP) angesichts des Einsturzes eines Teils der Dresdner Carolabrücke Versäumnisse vorgeworfen. Die Dresdener Stadträtin der Freien Wähler, Susanne Dagen, sagte der JUNGEN FREIHEIT, der schlechte Zustand der Brücke sei bereits seit langem bekannt gewesen.

„Der Tüv hatte den Brücken im Dresdner Raum in der Vergangenheit mehrfach schlechte Zensuren erteilt. Der nun eingestürzte Teil der Carolabrücke galt als marode“, betonte Dagen. Hilbert habe dies offenbar ignoriert. Daß er auch bei der ersten offiziellen Pressekonferenz zum Einsturz nicht anwesend gewesen sei, sei bezeichnend. „Wenn Brücken einbrechen ist das nicht nur katastrophal für die Infrastruktur und eine anstehende kommunale Haushaltsplanung, es steht auch sinnbildlich für das Zerbröseln unseres Landes.“

Es brauche einen Personalwechsel, forderte Dagen. „Wir brauchen keinen Baubürgermeister, der lieber Verkehrsversuche für Fahrräder durchführt, als sich um bestehende Infrastruktur zu kümmern.“

Polizei geht von Unfall aus

In der Nacht zum Mittwoch war ein Teil der Dresdner Carolabrücke in die Elbe gestürzt. Verletzt wurde niemand. Nur neun Minuten vor dem Zusammenbruch soll eine Straßenbahn über die Brücke gefahren sein. Zum Zeitpunkt des Einsturzes war sie offenbar unbefahren.

Ein Sprecher der Polizei sagte gegenüber der Bild: „Wir wurden um 3:01 Uhr alarmiert. Da lag die Brücke schon in der Elbe.“ Hinweise auf Fremdeinwirkung gebe es derzeit nicht, die Behörden gehen von einem Unfall aus.

AfD fordert Aufklärung

Im September 2023 hatte die Stadtratsfraktion der Freien Wähler/Freie Bürger Dresden einen Antrag beim Oberbürgermeister gestellt: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, dem Stadtrat unverzüglich, spätestens bis zum 30. Juni 2024 einen Bericht über den Zustand aller Brückenbauwerke auf dem Stadtgebiet der Landeshauptstadt vorzulegen.“ Am 17. Juni 2024 lehnte der Stadtrat den Antrag ab.

Der parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion im sächsischen Landtag, Jan Zwerg, nannte das Verhalten der Dresdner Stadtregierung „unverantwortlich“. Der abgestürzte Brückenabschnitt sei bereits „bei der letzten Überprüfung als ‘nicht ausreichend’ bewertet“ worden, „weil schon damals ‘maßgebende Schäden’ entdeckt wurden.“ Es gelte nun aufzuklären, warum diese Warnungen nicht zu sofortigen Konsequenzen führten.

„Wäre die Brücke zu einer anderen Tageszeit eingestürzt, hätte das Todesopfer zur Folge haben können“, betonte Zwerg. „Ich erwarte, daß nun in ganz Sachsen marode Brücken überprüft werden.“ In den vergangenen Jahren seien Straßen und Brücken „von der Staatsregierung systematisch kaputtgespart“ worden. (lb)

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), eingestürzte Carolabrücke in Dresden Foto: picture alliance/dpa | Robert Michael / picture alliance/dpa | Robert Michael
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