BERLIN. Im Fall der geplanten Flüchtlingsunterkunft im City Hotel Berlin East hat die CDU dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) schwere Versäumnisse vorgeworfen. „Aus der Presse erfuhren die Anwohner im Sommer dieses Jahres über die Pläne des LAF. Seither kamen jedoch kaum Infos von offizieller Stelle“, betonte Dennis Haustein (CDU), Mitglied im Abgeordnetenhaus, am Donnerstag nach einer Infoveranstaltung zu den Plänen auf Instagram.
Das LAF unter Präsident Mark Seibert hülle sich in Schweigen. Daher brauche es jetzt Aufarbeitung und Aufklärung. Haustein zeigt sich erfreut, „daß das LAF meine Veranstaltung zum Anlaß genommen hat, nächste Woche mit einer eigenen Veranstaltung nachzuziehen und endlich zu informieren“.
Kostenpunkt: 143 Millionen Euro in zehn Jahren
Bei dem Bürgervortrag am Mittwoch in den Räumlichkeiten des City Hotel East, zum dem laut der Berliner Zeitung neben Haustein auch der Bezirksbürgermeister von Lichtenberg, Martin Schaefer (CDU) sowie LAF-Sprecher Sascha Langenbach kamen, wurden weitere Details über die geplante Asylunterkunft bekannt.
So solle das Projekt, das am Ende bis zu 1.200 Personen beherbergen soll, in den kommenden zehn Jahren etwa 143 Millionen Euro kosten und laut taz eine Schule, einen öffentlichen Spielplatz, einen Basketballplatz und einen Sportbereich beinhalten – die allerdings für die gesamte Nachbarschaft gebaut würden.
„Andere suchen nach Wohnungen – es wird nur an Flüchtlinge gedacht“
Bereits im November sollten die ersten Migranten an der Landsberger Allee im Osten der Stadt einziehen. Bei der Infoveranstaltung, die laut dem Abgeordneten Haustein „übervoll“ war, wurden er und die anderen Verantwortlichen mit den Sorgen der Anwohner konfrontiert. „Andere suchen verzweifelt nach Wohnungen, doch es wird nur noch an Flüchtlinge gedacht“, beklagte etwa eine Rentnerin aus der Gegend.
Ein Unternehmer äußerte die Befürchtung, durch das Wegbleiben des Hotelpersonals wichtige Kunden zu verlieren. „Sie können doch nicht den einen helfen und die anderen vernichten“, betonte er.
Auch Bezirksbürgermeister Schaefer zeigte sich „richtig sauer“ darüber, daß der Senat die Bezirke vor vollendete Tatsachen stelle. Neben der Großunterkunft seien in seinem Viertel noch 16 weitere Containersiedlungen angedacht.
Die JUNGE FREIHEIT berichtet aus einem aufgewühlten Bezirk
Die JUNGE FREIHEIT war bereits im Oktober mit einem Reporterteam vor Ort, um die Stimmung der Bürger einzufangen. „Ich habe eigentlich nichts dagegen, daß Flüchtlinge kommen. Aber wenn dann in den Schulen Drogen verkauft werden, dann ist das nicht mehr tragbar“, beschrieb eine Frau ihre Ängste im Gespräch mit der JF.
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Damals war es auch zu Rangeleien mit der Antifa gekommen, als diese versuchte, eine Podiumsdiskussion mit Bezirksbürgermeister Schaefer zu verhindern. Anwohner zeigten sich seinerzeit irritiert über den Störversuch. (fw)