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Baubranche: Wohnungsmarkt steht laut Baubranche vor „Kipp-Punkt“

Baubranche: Wohnungsmarkt steht laut Baubranche vor „Kipp-Punkt“

Baubranche: Wohnungsmarkt steht laut Baubranche vor „Kipp-Punkt“

Krise im deutschen Wohnungsmarkt - Dietmar Walberg stellte auf dem Wohnungs-Tag 2023 in Berlin eine Studie seines Wohnungs- und Bauforschungsinstituts ARGE vor.
Krise im deutschen Wohnungsmarkt - Dietmar Walberg stellte auf dem Wohnungs-Tag 2023 in Berlin eine Studie seines Wohnungs- und Bauforschungsinstituts ARGE vor.
Krise im deutschen Wohnungsmarkt – Dietmar Walberg stellte auf dem Wohnungs-Tag 2023 in Berlin eine Studie seines Wohnungs- und Bauforschungsinstituts ARGE vor Foto: Verbändebündnis Wohnungsbau
Baubranche
 

Wohnungsmarkt steht laut Baubranche vor „Kipp-Punkt“

Die Baubranche klagte über politische Reglementierungen und Vorschriften. Die Situation auf den Wohnungsmarkt sei dramatisch. Und der Klimaschutz stehe bezahlbaren Wohnungen im Weg.
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BERLIN. Trotz von der Politik angepeilten 400.000 neuen Wohnungen jährlich steht es nicht gut um bezahlbaren Mietraum in Deutschland: Der Wohnungsmarkt steht vor einem „Kipp-Punkt“ und steckt in einer „absoluten Ausnahmesituation“, warnte die Baubranche am Donnerstag auf dem Wohnungsbau-Tag in Berlin. Der Veranstalter, das „Verbändebündnis Wohnungsbau“, forderte deswegen von Bund und Ländern massiv aufgestockte Fördergelder.

Es drohe „ein regelrechter Absturz“, mahnte auch Dietmar Walberg, Geschäftsführer des Wohnungs- und Bauforschungs-Instituts ARGE in Kiel. Er stellte auf der Fachtagung eine aktuelle Wohnungsbau-Studie seines Instituts vor. Die vorhandenen Kapazitäten reichten dementsprechend zwar aus, um die politisch anvisierten 400.000 Wohnungen jährlich neu zu bauen. Doch lähmende Genehmigungsprozesse sowie hemmende Vorschriften und Auflagen hindern laut Walberg den Wohnbau in Deutschland.

Der Präsident des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, Dirk Salewski, stimmte ebenso zu: „Kostentreiber Nummer eins bleiben die überdurchschnittlich hohen Anforderungen an Wohngebäude.“ Er forderte Deregulierung für den Wohnungsmarkt, um nötige Freiräume zu schaffen.

Unternehmerverband betont: Wohnungsbau ist Krisenmanagement

Für den sozialen Wohnungsbau von jährlich 100.000 Sozialwohnungen seien bis 2025 mindestens 50 Milliarden Euro an Fördermitteln für den Wohnungsmarkt nötig, führte Walberg weiter aus. Auch müsse der Staat weitere 22 Milliarden Euro in den Bau von 60.000 bezahlbare Wohnungen investieren. „Zum aktuellen Krisenmanagement dieser Regierung gehört, daß die Förderung des Neubaus von Wohnungen dringend auf neue Füße gestellt wird. Das müsse ganz oben auf die To-do-Liste der Ampel stehen.“

Der Staat soll laut dem ARGE-Geschäftsführer auch mit einem Sonderprogramm „Wohnungsbau-Soforthilfe“ die rund 900.000 zwar genehmigten, aber noch nicht fertig gebauten Wohnungen retten. In Metropolregionen mit großer Wohnungsnot sollten Dächer aufgestockt werden: „Städte müssen dahin wachsen, wo Platz ist: nach oben.“ Auch ungenutzte Büro- und Gewerbeflächen können laut Walberg in bezahlbaren Wohnraum und Sozialwohnungen umgewandelt werden.

Wohnungsverband mahnt: Klimaziele mit sozialen Zielen vereinbaren

„Die Situation ist dramatisch“, sagte der Präsident des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft GdW, Axel Gedaschko. Für die vom Staat „sehr hochgesteckten“ Bau- und Klimaziele fehle es im Wohnungsmarkt an Planungssicherheit und angemessener Förderung. Nicht nur ökologisch, auch soziale Ziele solle der Staat anpeilen: „Die alleinige Fokussierung auf Klimaziele lässt schlicht die dringlichst gebotene gesellschaftliche Balance vermissen“, bemerkte Gedaschko.

Für die Präsidentin des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel, Katharina Metzger, ist die Messlatte beim Klimaschutz zu Lasten bezahlbarer Wohnungen zu hoch angesetzt. „Wenn die Kosten fürs Klima den Wohnungsneubau killen, ist keinem geholfen: weder den Menschen noch dem Klima“, folgerte sie. Wenn die Politik nicht reagiere, drohten soziale Verwerfungen, gab auch der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, zu Bedenken. „Inzwischen ist es fünf nach zwölf.“ (ca)

Krise im deutschen Wohnungsmarkt – Dietmar Walberg stellte auf dem Wohnungs-Tag 2023 in Berlin eine Studie seines Wohnungs- und Bauforschungsinstituts ARGE vor Foto: Verbändebündnis Wohnungsbau
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