BERLIN. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hat angekündigt, künftig stärker gegen angeblichen „Sexismus“ vorzugehen. „Übergriffige Anmache auf der Straße, anzügliche Witze, klischeehafte oder sexistische Werbung, Kränkung und Zurücksetzung am Arbeitsplatz“ müßten künftig verhindert werden. „Wir sind als Gesellschaft gefordert, Sexismus und sexuelle Belästigung in jeder Form zu bekämpfen“, sagte die Grünen-Politikerin.
Insbesondere Menschen, die bereits wegen ihrer Hautfarbe, einer Behinderung oder ihrer sexuellen Identität diskriminiert würden, seien „Sexismus oft besonders stark und schutzlos ausgeliefert“, beklagte Paus.
.@lisapaus hat heute das Bündnis „Gemeinsam gegen #Sexismus“ gegründet. Ziel ist es, gegen Sexismus in Unternehmen, Organisationen und der Öffentlichkeit vorzugehen und Betroffene zu unterstützen. @eaf_berlin @ pic.twitter.com/QKbtmkODAg
— Familien-, Senioren-, Frauen- & Jugendministerium (@BMFSFJ) February 16, 2023
Erst Witz dann Mord?
Besonders Unternehmen würden von einem Vorgehen gegen Sexismus profitieren, denn „ein gutes Arbeitsklima“ stärke Mitarbeiter und Arbeitgeber. Hintergrund der Äußerungen ist das von der Bundesregierung am Donnerstag ins Leben gerufene „Bündnis gegen Sexismus“. Diesem gehören der öffentlich-rechtliche Rundfunk, Arbeitgeberverbände, zahlreiche staatliche Institutionen, aber auch Privatunternehmen an.
In einem Leitfaden behauptet das Bündnis unter anderem, daß „starre Rollen für Männer und Frauen“, „sexistische Witze“ und „Kommentare über Aussehen“ die Grundlage für Morde und Vergewaltigungen bilden würden. (ho)