BERLIN. Prominente Mitglieder der Linkspartei haben die Pläne der Parteispitze kritisiert, wonach die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht ihr Mandat niederlegen soll. So hielt die Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag, Amira Mohamed Ali, den entsprechenden Beschluß „für einen großen Fehler und einer Partei unwürdig, die sich Solidarität und Pluralität auf die Fahnen schreibt,“ wie sie auf Twitter mitteilte.
Ich halte den heutigen Beschluss des Parteivorstandes von @dieLinke für einen großen Fehler und einer Partei unwürdig, die sich Solidarität und Pluralität auf die Fahnen schreibt. (1/2)
— Amira Mohamed Ali (@Amira_M_Ali) June 10, 2023
Für die Bundestagsabgeordnete Sevim Dağdelen befindet sich ihre Partei einen selbstzerstörerischen Kurs. Der „Beschluß der Parteiführung zeigt einmal mehr, daß dieser Vorstand nichts mehr mit dem Gründungskonsens noch dem Programm zu tun hat“, twitterte sie am Sonntag.
Beschluss der Parteiführung zeigt einmal mehr, dass dieser Vorstand nichts mehr mit dem Gründungskonsens noch dem Programm zu tun hat. Dieser Weg ist selbstzerstörerisch. So wird der Kurs der Parteiführung in Richtung einer bedeutungslosen Sekte noch verschärft. #Wagenknecht
— Sevim Dağdelen, MdB (@SevimDagdelen) June 11, 2023
Wagenknecht ist noch unentschlossen
Hintergrund sind die Aussagen der Parteispitzen Janine Wissler und Martin Schirdewan über Wagenknecht vom Samstag. „Sie hat den Bruch mehrfach öffentlich vollzogen. Sie hat mit der Linken gebrochen und das heißt, die Zukunft der Linken ist eine Zukunft ohne Sahra Wagenknecht“, betonte Schirdewan. Ähnliches äußerte auch Parteichefin Wissler: „Sie hat sich entschieden, sie wird nicht mehr antreten für diese Partei.“
Trotz mehrmaliger Aufforderungen wurde von der Gründung eines konkurrierenden Parteiprojekts kein Abstand genommen. Für uns ist daher klar: Die Zukunft der LINKEN ist eine Zukunft ohne Sahra Wagenknecht. https://t.co/P7KgYqR85n
— DIE LINKE (@dieLinke) June 10, 2023
Wagenknecht hatte in der Vergangenheit immer wieder mit der Gründung einer eigenen Partei geliebäugelt und davon nach Aufforderung der Parteiführung keinen Abstand genommen. Am vergangenen Freitag bekräftigte die Abgeordnete, über ihre Zukunft bis zum Jahresende entscheiden zu wollen. (JF)