BERLIN. Um die Abschaltung der letzten drei laufenden Atomkraftwerke in Deutschland zu kompensieren, hat der Bund Kohle- und Ölkraftwerke in Hessen und Bayern wieder in Betrieb genommen. „Die tatsächliche Rückkehr der Kraftwerke – auch der Uniper-Kraftwerke Irsching 3 und Staudinger 5 – erfolgt freiwillig. Dies ist eine marktliche Entscheidung der Kraftwerksbetreiber“, kommentierte das Wirtschaftsministerium den Schritt am Mittwoch gegenüber der Welt.
Auch nach einem milden Winter mit gut gefüllten Gasspeichern sei allerdings das Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz zu berücksichtigen, daß die Wiederinbetriebnahme alter Kraftwerke zum Zwecke der Energiesicherheit erlaube. Kurzfristig werde das Angebot in der Gasversorgungskrise durch „die Marktrückkehr von nicht gasbasierten Kraftwerken“ sichergestellt.
Uniper betonte wiederum, daß Unternehmen habe die Bundesregierung bei ihrer Entscheidung nicht um Erlaubnis gefragt, stimme sich aber gleichwohl mit der Politik ab. Der Energiekonzern gehe davon aus, im Sinne des Wirtschaftsministeriums zu handeln. Während der Energiekrise hatte die Bundesregierung den Kraftwerksbetreiber Uniper mit Milliarden an Steuermitteln gerettet. Im Gegensatz zu Kernkraft, gilt Kohlestrom als vergleichsweise CO2-intensive Energieform. (fw)