BERLIN. Die Zustimmung zum rot-grün-roten Berliner Senat ist deutlich geschrumpft. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Civey für den Spiegel und den Tagesspiegel verfehlen die drei Parteien die absolute Mehrheit. Für eine Regierungsbildung würde es dennoch reichen.
Platz 1 in der Wählergunst geht bei der bereits im Vorfeld von erneuten Pannen bestimmten Wiederholungswahl demnach mit deutlichem Vorsprung an die CDU. Mit 22 Prozent würde sie ihr Ergebnis gegenüber der für ungültig erklärten Abgeordnetenhauswahl vom September 2021 um vier Punkte verbessern.
Grüne und SPD liegen Kopf an Kopf bei jeweils 18 Prozent. Für die von der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey geführten Sozialdemokraten wäre das ein Minus von 3,4, für die Grünen von 0,9 Punkten. Auch der dritte Koalitionspartner, die Linke, verliert laut Civey: Die Partei würde von 14,1 auf 12 Prozent abstürzen.
AfD holt sechs Punkte zur Linken auf und zieht gleich
Ebenso stark wird demnach die AfD – allerdings legt die von Landes- und Fraktionsvorsitzende Kristin Brinker geführte Partei im Vergleich zum September 2021 um vier Punkte auf 12 Prozent zu. Dies entspricht einem Zuwachs von 50 Prozent. Auf die Linke würde die AfD 6,1 Punkte aufholen und mit der Regierungspartei gleichziehen. Die FDP könnte ihr Ergebnis mit 7 Prozent (2021: 7,1) halten.
Für sonstige Parteien würden 11 Prozent der Berliner stimmen. Im Berliner Abgeordnetenhaus behielte Rot-Grün-Rot mit zusammen 48 Prozent jedoch eine Mehrheit. Die Opposition aus CDU, AfD und FDP käme addiert auf 41 Prozent. Fraglich ist jedoch, wer die Links-Koalition anführt. Sowohl Amtsinhaberin Giffey (SPD) als auch Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch erheben Anspruch auf den Posten des Regierenden Bürgermeisters. Da beide Parteien gleichauf liegen, dürften Kommastellen über den Einzug ins Rote Rathaus entscheiden. (fh)