BERLIN. Berlin hat zur Einsendung von Ideen für die Umbenennung des Nettelbeckplatzes im Bezirk Wedding aufgerufen. „Der Nettelbeckplatz ist gegenwärtig noch nach Joachim Nettelbeck benannt, der aktiv im Versklavungshandel tätig war und Koloniallobbyismus betrieb“, teilte die Stadt mit.
Der Nettelbeckplatz im Wedding soll umbenannt werden. Vorschläge und Ideen können ab sofort über die Beteiligungsplattform https://t.co/hbQoLQhdbO eingereicht werden: https://t.co/aieZDfBxGF
📅 Einsendeschluss ist der 24. April 2023. #Straßennamen #Kolonialismus pic.twitter.com/Htct8XX2vV— Bezirksamt Mitte (@BA_Mitte_Berlin) March 27, 2023
„Die Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin hat daher das Bezirksamt mit der Einleitung eines Umbenennungsverfahrens beauftragt.“ Die Berliner würden nun um ihre Vorschläge für einen neuen Namen gebeten.
„Udo-Lindenberg-Platz“ oder „Platzi McPlatzgesicht“
Neben ernsthaften Vorschlägen wie „Simone-de-Beauvoir-Platz“ oder „Udo-Lindenberg-Platz“ finden sich auch solche mit schelmischen Unterton, wie etwa „Pudelplatz“ oder „Platzi-McPlatzgesicht“. „Ein Pudel verursacht Lächeln im Gesicht und hat immer gute Laune. Wir sollten uns alle ein Beispiel an Pudeln nehmen“, begründeten beispielsweise die Verfechter des Pudelplatzes ihre Einsendung.
Joachim Nettelbeck war Seefahrer und Händler im 18. Jahrhundert, der 1806 in den napoleonischen Kriegen dabei mithalf, die pommersche Stadt Kolberg gegen französische Truppen zu verteidigen. Weil er sich am Sklavenhandel seiner Zeit beteiligte, wird ihm heute oftmals Kolonialismus vorgeworfen. (fw)