BERLIN. Die selbsternannte Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ (FFF) hat für den kommenden Freitag deutschlandweit Protestaktionen angekündigt. Die Gruppe will damit laut der B.Z. ein „Autobahnmoratorium“ gegen den Ausbau von Autobahnen erzwingen. Geplant seien „ganz verschiedene Formen des Protests“, sagte FFF-Sprecherin Luisa Neubauer.
„Wir rasen derzeit offenen Auges in die Klimakatastrophe. Wir müssen die Notbremse ziehen & wirklich alles daran setzen, Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Und dann würden wir klar der Bahn die Priorität geben & würden uns gar nicht über Autobahnen unterhalten“ @NiklasHoehne
— Fridays for Future Germany (@FridayForFuture) January 30, 2023
Die Behinderung des Straßenverkehrs könne ein erster Schritt zu einer umfassenden Änderung der Gesellschaft sein. „Wir müssen die Dinge komplett anders machen“, betonte der wissenschaftliche Berater von FFF, Niklas Höhne. Deutschland müsse „in den Notfall-Modus schalten“, um eine gefährliche Erderhitzung noch verhindern zu können.
„Fridays for Future“ ist gut vernetzt
Eine positive Bilanz zog die Gruppierung mit Blick auf die Proteste um Lüzerath. Trotz gewalttätiger Ausschreitungen von Linksextremisten waren diese für Co-Sprecherin Pauline Brünger „ein großer Erfolg“. Auch Neubauer will von einer Radikalisierung der Bewegung nicht sprechen. Was man sehe, sei eine „Radikalisierung der Klimakrise“ sowie eine „Radikalisierung des Nichthandelns der Bundesregierung“.
Gegen diese kämpfe die Bewegung mit Mühe und Hartnäckigkeit an. „Daß sich dann sehr, sehr viele Menschen auch noch von Teilen der Politik kriminalisieren lassen müssen, ist dramatisch in unseren Augen“, monierte Neubauer. Tatsächlich ist die Bewegung politisch und medial aber sehr gut vernetzt. So übernahm kürzlich Neubauers Partner Louis Klamroth das WDR-Talkformat „Hart aber fair“ und moderierte eine Sendung zum Klimawandel. Der WDR-Rundfunkrat befaßt sich am Dienstag mit der Personalie Klamroth-Neubauer. (JF)