FRANKFURT/WIESBADEN. Die hessische Landesregierung hat mitgeteilt, 2.000 Asylbewerber auf dem Gelände der Messe Frankfurt unterzubringen. Die ersten Personen sollen bereits in der zweiten Oktoberhälfte einziehen. Wie lange sie dort bleiben werden, lasse sich derzeit noch nicht prognostizieren. Aktuell wird laut der Bild noch geprüft, welche Halle sich am besten eignet und wo die Sicherheit gewährleistet ist.
Die Nutzung des drittgrößten Messegeländes der Welt soll nach Angaben der Regierung die Standorte der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen entlasten. Vor wenigen Tagen hatte die Zahl der Asylantragsteller dort die geplanten Kapazitäten von rund 8.500 Personen überschritten. Die Plätze sollen landesweit so aufgestockt werden, daß insgesamt 13.000 irreguläre Migranten untergebracht werden können. Zwar seien die Standorte nicht für einen Daueraufenthalt geeignet, sie sorgen aber „für einen zeitlichen Puffer vor der eigentlichen Unterbringung in den Kommunen“, erklärte der zuständige Landessozialminister Kai Klose (Grüne).
Die Zahl der Zuweisungen an Landkreise und Städte werde sich „wahrscheinlich“ erhöhen, teilte der Landespolitiker mit. Derzeit werden 900 Asylbewerber wöchentlich an diese verteilt. Innenminister Peter Beuth (CDU) betonte, daß der Bund allein in der Lage sei, „den Druck bei der täglichen Unterbringung von neuen Ankommenden“ zu nehmen. Nach Angaben der Landesregierung zahlt Berlin 280 Millionen Euro an das Land zur Unterstützung bei der Migrantenunterbringung, während Hessen in diesem Jahr 750 Millionen an die Kommunen zahlt. (kuk)