HAMBURG. Die zehn Klima-Extremisten, die am Donnerstagmorgen stundenlang den Hamburger Flughafen blockierten, sind alle wieder auf freiem Fuß. Der Tatvorwurf des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr sei geprüft worden, sagte ein Polizeisprecher. Der Verdacht habe sich jedoch nicht erhärtet.
Ermittlungsverfahren gegen die vier Frauen und sechs Männer seien aber wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs, der Sachbeschädigung sowie Widerstands beziehungsweise Beihilfe dazu eingeleitet worden. Haftgründe bestünden deswegen aber nicht.
Hamburger Flughafen streicht 45 Flüge
Der Hamburger Flughafen hatte am ersten Ferientag 45 Flüge streichen müssen, nachdem die Mitglieder der „Letzten Generation“ den Zaun am Airport aufgeschnitten und sich auf dem Flugfeld festgeklebt hatten. Tausende Familien konnten nicht in den Urlaub fliegen.
Viele Menschen freuen sich auf ihren verdienten Urlaub. Wenn @AufstandLastGen ihnen diese Freude nimmt, untergräbt sie die Akzeptanz für mehr Klimaschutz.
Zudem müssen die Blockierer neben strafrechtlichen Folgen ggf. auch mit millionenschweren Schadenersatzforderungen rechnen.— Marco Buschmann (@MarcoBuschmann) July 13, 2023
Justizminister Marco Buschmann hatte daraufhin auf Twitter ein hartes Vorgehen gegen die Klima-Extremisten angekündigt. Diese müßten „neben strafrechtlichen Folgen gegebenenfalls auch mit millionenschweren Schadenersatzforderungen rechnen“.
Freigelassene Extremistin mit dicker Strafakte
Zu den Freigelassenen, für die es laut Justiz keine Haftgründe gibt, gehört auch eine notorische Straftäterin, die quer durch Deutschland reist und bereits an zahlreichen Orten hohe Schäden verursacht hat. Die 31jährige Miriam Meyer hatte bereits den Flugverkehr auf dem Berliner Flughafen BER blockiert, die Hamburger Universität großflächig mit schwarzer Farbe beschmiert und einen Schaden von 40.000 Euro angerichtet.
In Köln drehte die Studentin des tibetischen Buddhismus den Streckenschieber einer Öl-Pipeline ab. Auf Sylt beschmierte sie einen Privatjet mit orangener Farbe und zerhackte wenige Tage später einen Golfplatz. Hier entstanden Schäden im sechsstelligen Bereich. Ins Gefängnis mußte sie lediglich, nachdem sie sich auf dem Rollfeld des Münchner Flughafens und dem Verkehrsknotenpunkt Stachus festklebte. Die Münchner Justiz nahm sie für 31 Tage in Präventivhaft. (fh)