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„Migranten erben dieses Land“: Iranischstämmiger Publizist stimmt Deutsche auf ihr Wegsterben ein

„Migranten erben dieses Land“: Iranischstämmiger Publizist stimmt Deutsche auf ihr Wegsterben ein

„Migranten erben dieses Land“: Iranischstämmiger Publizist stimmt Deutsche auf ihr Wegsterben ein

Deutsche Seniorin und Publizist Behzad Karim Khani
Deutsche Seniorin und Publizist Behzad Karim Khani
Deutsche Seniorin und Publizist Behzad Karim Khani Foto: picture alliance/dpa | Lino Mirgeler (links) und picture alliance / GERT EGGENBERGER / APA / picturedesk.com / JF-Montage
„Migranten erben dieses Land“
 

Iranischstämmiger Publizist stimmt Deutsche auf ihr Wegsterben ein

Der aus dem Iran stammende Publizist Behzad Karim Khani stellt den „Biodeutschen“ den vermeintlich verdienten Kontrollverlust über ihr eigenes Land in Aussicht. Die einheimische Bevölkerung sterbe zunehmend weg. Die Erben der Bundesrepublik seien Migranten.
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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

BERLIN. Der Publizist Behzad Karim Khani hat im Nachgang zu den Silvester-Krawallen gefordert, von Debatten über integrationsunwillige, ausländischstämmige Jugendliche abzurücken. „Wir sind hier. Nicht nur für Ihre Rentenkassen, sondern weil wir dafür sorgen, daß der arische Albtraum in diesem Land niemals Realität wird“, schrieb er mit Blick auf sich und andere Migranten in der Berliner Zeitung.

Anders als Ausländer verließen „Biodeutsche“ die Bundesrepublik sehr wohl. Aus demographischen Gründen. „Sie sterben weg, und Ihr Land braucht für die kommenden 15 Jahre circa 400.000 neue Arbeitskräfte, das heißt ungefähr eine Million Einwanderer pro Jahr. Wir Migranten werden dieses Land wohl erben“, faßte Khani die Zukunft Deutschlands zusammen. „Wir könnten hier also auf Zeit spielen. Auf eine Zeit, die Sie nicht haben.“

„Die Araber sind die Rache der Juden an den Deutschen“

Es gelte nun, einmal zu überlegen, wer wem etwas schulde und wer mit wem reden müsse. „Merkwürdige Dinge passieren auch, wenn man beinahe seine gesamte Intelligenzija vergast, erschießt oder ins Exil verjagt. Und nach dem verlorenen Krieg einfache Arbeiter braucht. Menschen, die man holen kann, um die Trümmerhaufen, die bis gestern noch Berlin, Dresden oder Köln waren, wiederaufzubauen.“

Wer aufgrund einer Idee von „rassischer Reinheit“ einen Weltkrieg anzettle, sei nach der Niederlage mitunter gezwungen, ein Einwanderungsland zu werden. Einer seiner israelischen Freunde habe ihm einmal gesagt: „Die Araber sind die Rache der Juden an den Deutschen“, bekundete der Publizist.

Khani: Deutschland hat Nachholbedarf bei Vergangenheitsbewältigung

Wer könne es den Einwanderern verdenken, den Deutschen nicht über den Weg zu trauen, warf er auf. Aufgrund der deutschen Geschichte seien viele nicht erpicht darauf, sich mit dieser Gesellschaft zu identifizieren.

Deutschland verweigere sich seiner Verantwortung. Etwa für das eigene „koloniale Erbe“. Die vermeintlich erfolgreiche Vergangenheitsbewältigung mit Blick auf die Zeit des Nationalsozialismus sei indes scheinheilig. Schließlich kämen weder Synagogen noch jüdische Schulen ohne Polizeischutz aus.

Israel entwickle sich zu rechtsradikalem Apartheidstaat

Weiter holte Khani gegen Israel aus. Es gebe eine „deutsche Begeisterung und Unterstützung für jenen Staat“, der vermeintlich in den von ihm besetzten Gebieten Apartheid ausübe und zunehmend „rechtsradikaler und extremistischer“ werde. Einige Menschen, die vor Israel geflüchtet seien, lebten heute in der Berliner Sonnenallee, wo es zu gewalttätigen Ausschreitungen in der Silvesternacht gekommen war.

„Verstehen Sie mich nicht falsch. Das alles rechtfertigt nichts. Nicht unsere Rohheit, die den stumpfen Gewaltexzessen unserer Kinder ein Nährboden geworden ist. Nicht die Obszönität unserer Ablehnung. Nicht unsere Ideenlosigkeit, unsere Perspektivlosigkeit, Lustlosigkeit, unsere Teilnahmslosigkeit. Nicht unser geducktes Knurren und nicht die geballten Fäuste in unseren Hosentaschen“, stellte er klar. Aber es helfe, das „gesunde Mißtrauen“ und den „fehlenden Respekt“ der Migranten gegenüber dem deutschen Staat und seinen Repräsentanten zu begreifen. (zit)

Deutsche Seniorin und Publizist Behzad Karim Khani Foto: picture alliance/dpa | Lino Mirgeler (links) und picture alliance / GERT EGGENBERGER / APA / picturedesk.com / JF-Montage
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