GREVESMÜHLEN. Die Grevesmühlener haben ihrer Stadtverwaltung untersagt, Containerdörfer für Migranten zu errichten. 91,4 Prozent stimmten am Sonntag bei einem Bürgerentscheid gegen ein solches Vorhaben.
Demnach darf auf städtischem Boden keine solche Migrantenunterkunft gebaut werden. Auch eine Verpachtung oder ein Verkauf stadteigener Flächen für diesen Zweck ist verboten. Das teilte die Stadt aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg am Sonntagabend auf ihrer Internetseite nach Auszählung der Stimmen mit.
Bürgerentscheid übertrifft nötiges Quorum
Die Beteiligung an der Abstimmung betrug 46,5 Prozent. Von allen Wahlberechtigten stimmten 42,5 Prozent mit „Nein“. Damit wurde das gesetzlich vorgegebene Mindestquorum von 25 Prozent erreicht.
Hintergrund des Bürgerentscheids war ein Beschluß der Stadtvertretung vom April, wonach dem Landkreis zwei stadteigene Flächen zur Unterbringung von sogenannten „Geflüchteten“ angeboten werden sollten.
Bürgermeister denkt nun über Zelte nach
Grevesmühlens Bürgermeister Lars Prahler (parteilos) sagte nach dem Votum, private Flächen seien davon nicht betroffen. Auch gelte der Beschluß der Bürger nur für die Errichtung von Container-Unterkünften. Die Stadt könne dem Landkreis daher trotzdem weiterhin Grundstücke für feste Gebäude, Zelte oder Sporthallen für die Unterbringung von Migranten zur Verfügung stellen. Außerdem sei er nur zwei Jahre an das Bürgervotum gebunden.
Bereits im Juni hatten die Einwohner des vorpommerschen Greifswald per Entscheid festgelegt, daß keine stadteigenen Flächen für den Bau von Containerdörfern an den Landkreis Vorpommern-Greifswald abgegeben werden dürfen. (fh)