BERLIN. Ab Montag wird die Berliner Friedrichstraße wieder für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Das hat Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) angekündigt. Nur 68 Tage, nachdem die berühmte Magistrale aufgrund eines Urteils des Berliner Verwaltungsgerichts für Autos wieder freigegeben werden mußte, wird sie nun endgültig zur Fußgängerzone.
Von August 2020 bis Oktober 2022 hatte die Sperrung der 500 Meter zwischen Unter den Linden und Leipziger Straße angedauert. Dann gaben Richter der Klage einer Weinhändlerin Recht. Die Geschäftstreibenden beschweren sich schon lange über erhebliche wirtschaftliche Einbußen, seitdem die Friedrichstraße gesperrt war und fordern, den früheren Zustand wieder herzustellen.
Friedrichstraße: AfD kritisiert „knallharte Ideologin“
Die Hoffnung, daß ohne Autos daraus eine lebendige Flaniermeile werden könnte, hat sich nie erfüllt. Die Straße verödet, Läden schließen. Nun hat der von den Grünen regierte Bezirk Mitte eine dauerhafte Entwidmung für Autos durchgesetzt. Damit scheint die Sperrung auch rechtssicher.
Heftige Kritik an Jarasch, die nach der Berliner Wiederholungswahl Regierende Bürgermeisterin werden will, hat die AfD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Kristin Brinker geübt. Der „erhebliche Schaden für die anliegenden Geschäfte“ interessiere die Verkehrssenatorin nicht. Jarasch zeige ihr wahres Gesicht und sei „eine knallharte Ideologin, die ihre Ideologie immer vor die Interessen der Bürger stellen wird.“ Brinker, die nach dem Gerichtsurteil die Straßensperren wegräumte: „Möge sie Berlin als Regierende Bürgermeisterin erspart bleiben.“ (fh)