POTSDAM. Ein Jahr vor der Landtagswahl liegt die AfD im aktuellen „Brandenburg-Trend“ des RBB vor allen anderen Parteien – und das mit riesigem Vorsprung. Das neue Parlament wird am 22. September 2024 gewählt.
Wäre schon am kommenden Sonntag Landtagswahl, käme die AfD auf 32 Prozent. Das ist der höchste Umfragewert für diese Partei in Brandenburg und ein Plus von sagenhaften neun Prozentpunkten im Vergleich zur vorigen Umfrage vom April. Besser schneidet die AfD aktuell nur in Sachsen ab. Dort kommt sie sogar auf 35 Prozent.
AfD zwölf Punkte vor SPD
Sie läßt damit die seit Gründung des Bundeslandes 1990 regierende SPD um zwölf Punkte hinter sich. Die Sozialdemokraten von Ministerpräsident Dietmar Woidke erreichen nur noch 20 Prozent (minus zwei Punkte) und kommen auf Platz zwei. Ihr Koalitionspartner CDU verliert noch deutlicher und landet bei 18 Prozent (minus fünf) auf dem dritten Rang.
Die dritte Regierungspartei, die Grünen, muß sich den vierten Platz nun mit der Linken teilen. Beide kommen auf acht Prozent. Während die Ökopartei einen Punkt verliert, gewinnen die Linken einen hinzu. Auch die bereits im Landtag sitzenden BVB/Freie Wähler verbessern sich um einen Punkt auf nun sechs Prozent.
SPD-CDU-Grüne-Koalition verliert Mehrheit
Die Kenia-Koalition käme damit zusammen nur noch auf 46 Prozent – genauso viel wie die drei dann im Landtag verbleibenden Oppositionsfraktionen von AfD, BVB/Freie Wähler und Linken. Die FDP würde mit vier Prozent aus dem Landtag fliegen (minus einen Punkt). Sonstige Parteien erreichen ebenfalls vier Prozent.
57 Prozent der Befragten zeigten sich mit der Arbeit der SPD-CDU-Grüne-Landesregierung unzufrieden, nur 38 Prozent zufrieden.
Immer mehr Brandenburger wollen AfD-Regierung
Inzwischen wollen auch immer mehr Brandenburger, daß die AfD um Fraktionschef Hans-Christoph Berndt, der auch Spitzenkandidat seiner Partei werden will, an der Regierung beteiligt wird bzw. sie führt. 38 Prozent sagten, sie hätten kein Problem damit. Vor allem die AfD-Anhänger (92 Prozent) sind dieser Meinung. Aber auch mehr als jeder dritte Anhänger von BVB/Freie Wähler (37 Prozent), jeder vierte CDU-Anhänger (24 Prozent) und jeder fünfte Anhänger der Linken (21 Prozent) kann sich eine Landesregierung mit AfD-Beteiligung problemlos vorstellen, so der RBB.
Eine Mehrheit von 58 Prozent der Befragten ist der Meinung, daß sich die AfD nicht genug von rechtsextremen Positionen distanziert. Zur Landtagswahl 2019 hatten noch 77 Prozent diese Meinung vertreten.
Für die repräsentative Umfrage hat Infratest dimap vom 8. bis 11. September 1.160 Wahlberechtigte in Brandenburg befragt. (fh)