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Skandal im Bayreuther Kulturbetrieb: Wagner-Festspiele: Der „Führer“ soll verschwinden

Skandal im Bayreuther Kulturbetrieb: Wagner-Festspiele: Der „Führer“ soll verschwinden

Skandal im Bayreuther Kulturbetrieb: Wagner-Festspiele: Der „Führer“ soll verschwinden

Die Geschäftsführerin der Bayreuther Festspiele und Enkelin von Komponist Richard Wagner, Katharina Wagner, möchte das Wort „Führer“ aus einer Oper ihres Uropas streichen. Foto: picture alliance/dpa | Nicolas Armer
Die Geschäftsführerin der Bayreuther Festspiele und Enkelin von Komponist Richard Wagner, Katharina Wagner, möchte das Wort „Führer“ aus einer Oper ihres Uropas streichen. Foto: picture alliance/dpa | Nicolas Armer
Die Geschäftsführerin der Bayreuther Festspiele und Enkelin von Komponist Richard Wagner, Katharina Wagner (Archiv), möchte das Wort „Führer“ aus einer Oper ihres Uropas streichen. Foto: picture alliance/dpa | Nicolas Armer
Skandal im Bayreuther Kulturbetrieb
 

Wagner-Festspiele: Der „Führer“ soll verschwinden

Das Wort „Führer“ soll aus der Wagner-Oper „Lohengrin“ verschwinden, fordert die Chefin der Bayreuther Festspiele. Der verantwortliche Dirigent widerspricht scharf. Hitler hatte seinerzeit häufig die Opernfestspiele besucht.
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BAYREUTH. Hinter den Kulissen der Bayreuther Festspiele ist ein Streit um das Wort „Führer“ entbrannt. Die Urenkelin des Komponisten Richard Wagner, Katharina Wagner, verlangt bei der Aufführung der Oper „Lohengrin“, den Begriff „Führer“ durch das Wort „Schützer“ zu ersetzen, wie die Nachrichtenagentur dpa jüngst berichtete. Wagner ist künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Festspiele.

„Führer“ gegen „Schützer“ auszutauschen sei „ein gängiges Substitut“, betonte sie. Sehr viele Opernhäuser benutzten bereits das Wort „Schützer“. „Gerade wir in Bayreuth sollen da besonders sensibel sein, weil wir auch eine historische Verantwortung haben.“ Damit bezog sich Wagner auf die Zeit des Nationalsozialismus. Damals war Adolf Hitler ein Dauergast bei den Festspielen in der fränkischen Kulturstadt.

Konservativer Dirigent lehnt Begriffstausch strikt ab

Dieser Forderung widersprach der Dirigent der Wagner-Oper und langjährige Musikdirektor der Festspiele, Christian Thielemann, rigoros. „Entschuldigung, aber wo kommen wir denn da hin? Dann kann man auch gleich viel mehr ändern. So steht es nun einmal in Richard Wagners Partitur.“ Es gebe viele Stellen in den Werken des Komponisten, die mit Blick auf heutige moralische Maßstäbe geändert werden könnten, kritisierte er. „Für deutsches Land das deutsche Schwert“ nannte er einen weiteren Passus aus der „Lohengrin“-Oper. Zugleich warnte er davor, Werke der Musikgeschichte politisch korrekt umzuschreiben. Ihm gehe das Abändern von Musikstücken eindeutig zu weit.

Gegenüber der Welt hatte sich Thielemann jüngst als konservativ bezeichnet, dabei aber betont, er habe „die letzten beiden Male nicht CDU gewählt“. Für ihn sei die Union „keine konservative Partei“ mehr. Außerdem habe er „wie zahlreiche Menschen gerade das Gefühl, daß vieles nicht funktioniert in Deutschland. Sie bekommen keine Handwerker mehr, überall fehlt Personal. Gleichzeitig haben es die verbliebenen Leistungsträger immer schwerer.“

„Seht da den Herzog von Brabant, zum Führer sei er euch ernannt“, heißt die Textstelle im Original der romantischen Oper „Lohengrin“, die 1850 uraufgeführt wurde und die Wagners Nachfahrin nun abändern möchte. Die Bayreuther Festspiele gelten seit 1876 als Weihestätte der Werke Wagners, der jährlich politische Prominenz beiwohnt. (ab)

Die Geschäftsführerin der Bayreuther Festspiele und Enkelin von Komponist Richard Wagner, Katharina Wagner (Archiv), möchte das Wort „Führer“ aus einer Oper ihres Uropas streichen. Foto: picture alliance/dpa | Nicolas Armer
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