BERLIN. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht hat die neue Parteiführung nach deren Wahl attackiert. „Nach diesem Parteitag gibt es kaum noch Hoffnung, daß die Linke ihren Niedergang stoppen kann. Wie eine Partei, die derzeit bei vier Prozent steht, mit dieser Aufstellung wieder nach oben kommen will, ist mir ein Rätsel“, äußerte sie mit Blick auf den Ausgang des Parteitags am vergangenen Wochenende in Erfurt gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Wagenknecht machte die beiden frisch gewählten Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan für die vergangenen Wahlniederlagen verantwortlich. Sie prognostizierte weitere Mißerfolge der Partei bei kommenden Urnengängen. „Der Parteitag hat sich ausdrücklich für ein Weiterso entschieden, und damit wird es wohl auch bei den nächsten Wahlen weitergehen wie in den letzten Jahren.“
Wagenknecht wirbt für „populäre Linke“
Die Linkspartei bestätigte Wissler mit 57,5 Prozent als Parteichefin im Amt. Zusammen mit ihr steht der EU-Abgeordnete Martin Schirdewan an der Spitze der Linken. Er erhielt 61,3 Prozent der Stimmen.
Im Vorfeld des Parteitags hatte Wagenknecht für eine Erneuerung der Linken die Trommel gerührt. Sie plädierte unter anderem dafür, zu einer „populären Linken“ zu werden, und sich nicht auf einzelne Milieus zu verengen. Außerdem müsse die Partei ihrer Verantwortung für die „abgehängten und von Strukturkrisen gebeutelten Regionen“ in Ostdeutschland wahrnehmen. (ag)