KASSEL. Unbekannte Täter haben das Haus der Kasseler Burschenschaft Germania mit einem Sprengsatz angegriffen. Dabei wurde am Silvesterabend ein Briefkasten zerstört und Teile der Hausfassade beschädigt, zwei Fenster gingen zu Bruch, teilte die Studentenverbindung mit. Durch die Explosion entstand zudem ein Brand, der gelöscht wurde, heißt es weiter.
Laut Polizei entstand ein Schaden von rund 1.000 Euro an dem Haus. Da ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen wird, ermittelt der Staatsschutz.
Linksextreme drohen mit Angriffen
Erst Ende November war die Burschenschaft bereits Ziel eines Angriffs geworden. Unbekannte hatten das Verbindungshaus mit Farbbeuteln und einem Backstein beworfen. Dabei entstand ein Sachschaden von rund 5.000 Euro. Kurz darauf drohten Linksextreme auf dem Szeneportal Indymedia mit weiteren Attacken.
Auch in anderen Städten kam es in jüngster Vergangenheit wieder zu Attacken gegen Studentenverbindungen. An Heiligabend bewarfen Unbekannte das Haus der Landsmannschaft Marchia Berlin zu Osnabrück mit Farbbeuteln, berichtete die „Initiative für Toleranz und Zivilengagement“, die solche Vorfälle dokumentiert.
Die Polizei in Hessen registrierte von 2010 bis 2018 insgesamt 18 gewaltsame Übergriffe gegen Verbindungsstudenten. In 15 Fällen stellten die Behörden die Strafverfahren gegen die mutmaßlichen Gewalttäter ein. Zu Verurteilungen zu Geldstrafen kam es in zwei Fällen. (ag)