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Statistik zu Angriffen auf Korporierte: „Gewalt gegen Studentenverbindungen ist alltäglich“

Statistik zu Angriffen auf Korporierte: „Gewalt gegen Studentenverbindungen ist alltäglich“

Statistik zu Angriffen auf Korporierte: „Gewalt gegen Studentenverbindungen ist alltäglich“

Demonstration gegen Burschenschaften in Eisenach: Es bleibt nicht bei Drohgebärden (Archivbild) Foto: picture alliance / dpa | Michael Reichel
Demonstration gegen Burschenschaften in Eisenach: Es bleibt nicht bei Drohgebärden (Archivbild) Foto: picture alliance / dpa | Michael Reichel
Demonstration gegen Burschenschaften in Eisenach: Es bleibt nicht bei Drohgebärden (Archivbild) Foto: picture alliance / dpa | Michael Reichel
Statistik zu Angriffen auf Korporierte
 

„Gewalt gegen Studentenverbindungen ist alltäglich“

Gewalt gegen Studentenverbindungen wird abseits von lokalen Medien kaum beachtet. Dabei zeigt die Dokumentation einer Initiative von Korporierten, wie weit verbreitet Straftaten mittlerweile sind. Zugleich gibt es laut Betroffenen Anzeichen, daß sich die Situation zuspitzt.
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Cato, Palmer, Exklusiv

Attacke auf Verbindungsstudent“, „Farbanschlag auf Studentenverbindung“ – diese und ähnliche Schlagzeilen finden sich alle paar Tage in den Lokalzeitungen von Kiel bis Klagenfurt. Nur selten schaffen es die zumeist linksextrem motivierten Straftaten in überregionale Medien. Um die Übergriffe einheitlich zu dokumentieren, begann vor einigen Jahren die „Initiative für Toleranz und Zivilengagement“ (IfTZ) damit, im Internet eine Datenbank anzulegen.

„Das Ziel ist, auf die unterschätzte Problematik hinzuweisen“, sagte einer der Verantwortlichen im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT. „Gewalt gegen Studentenverbindungen ist leider in Mitteleuropa alltäglich. Immer wieder wird diese Gewalt verharmlost oder heruntergespielt. Mit unserer Dokumentation, die betont neutral vorgeht und vor allem auf Beweisfotos und öffentlich zugänglichen Presseartikeln basiert, wollen wir gegen diese Verharmlosung argumentieren“, erläuterte er die Motivation. Die Anregung dafür sei durch die Dokumentation des Convents Deutscher Akademikerverbände entstanden, der die Fälle vor Jahren erstmals aufzählte.

Allein im vergangenen November listete die Seite zehn Attacken in Deutschland und Österreich auf. Dabei räumen die korporierten Macher des Blogs ein, daß wahrscheinlich nur ein Teil der tatsächlichen Vorfälle ermittelt werde. Sie gehen von einer hohen Dunkelziffer aus, wonach die Zahl zwei- bis dreimal so hoch sei.

Schwerpunkte der Straftaten sind klassische Universitätsstädte

Auch in diesem Jahr, in dem wegen der Corona-Pandemie das gesellige Leben auf den Korporationshäusern mit der sonst üblichen Vielzahl von Veranstaltungen zum Erliegen kam, sei die Zahl der Angriffe nicht zurückgegangen. Zwar stehe die Auswertung für 2020 noch aus, doch mit einem signifikanten Rückgang der Fälle rechne die Initiative nicht.

Räumliche Schwerpunkte der Attacken sind der Statistik zufolge die klassischen Universitätsstädte wie Göttingen, Marburg und Gießen. „Dort sind die Verbindungen einerseits präsenter als in Großstädten.“ Andererseits gebe es dort auch seit vielen Jahren eine starke linksextremistische Szene.

Selbst Mord sei vorstellbar

Im mittelhessischen Marburg sei eine allmähliche Verschärfung der Lage festzustellen, äußerte ein Verbindungsstudent gegenüber der JF. Er berichtete von einer Zunahme linker Schmierereien in der Stadt. Zudem träten Linksextreme mit Pöbeleien und dem Rufen ihrer Parolen an öffentlichen Orten immer selbstbewußter auf. Zu ihrer Einschüchterungstaktik gehöre auch das demonstrative Fotografieren von einzelnen Korporierten, schilderte er seine eigenen Erfahrungen.

Daß es nicht bei Drohungen bleibt, zeigt wiederum ein Blick in die Statistik. „Wir hatten seit Beginn der Dokumentation bereits alles von versuchtem Totschlag bis hin zu Brandanschlägen“, so das Resümee. „Eine Verschärfung ist nur noch durch einen vollzogenen Totschlag oder Mord denkbar, und leider ist dies nicht unvorstellbar.“

Demonstration gegen Burschenschaften in Eisenach: Es bleibt nicht bei Drohgebärden (Archivbild) Foto: picture alliance / dpa | Michael Reichel
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