STUTTGART. Mit großer Empörung hat die Klima-Dauerdemonstrantin Luisa Neubauer Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) attackiert. Dieser habe bei seinem Besuch des Katholikentags am Freitag die NS-Herrschaft relativiert und die „Klimaaktivist:innen mit Nazis“ verglichen. Das sei „so ein Skandal“, schrieb sie nun auf Twitter.
Was ist passiert? Während des Redebeitrags des Regierungschefs bei einer Podiumsdiskussion am Freitag waren schwarzgekleidete Störer mit Zwischenrufen aufgefallen. Einer versuchte, die Bühne zu stürmen und sich dort festzukleben. Mit solchen Aktionen unterbrechen selbsternannte Klimaschützer seit Monaten den Straßenverkehr – sehr zum Ärger der Autofahrer. Doch diesmal kam der Mann nicht weit. Personenschützer des Kanzlers hielten den Angreifer auf und führten ihn weg.
Der Kanzler soll sich erklären
Scholz hatte den versuchten Bühnensturm unter starkem Applaus des Publikums mit den Sätzen kommentiert: „Ich sage mal ganz ehrlich, diese schwarz gekleideten Inszenierungen bei verschiedenen Veranstaltungen von immer den gleichen Leuten erinnern mich an eine Zeit, die lange zurückliegt, und Gott sei Dank.“ Die Aktion sei ein „schauspielerisch geübter Auftritt“ gewesen. Das sei keine Diskussionsbeteiligung, „sondern das ist der Versuch, Veranstaltungen für seine eigenen Zwecke zu manipulieren. Das sollte man nicht machen.“ Wieder erntete er heftigen Beifall der Kirchentagsbesucher.
Neubauer meint nun, damit habe der Kanzler nicht nur die NS-Herrschaft relativiert, sondern „auf paradoxe Art und Weise die Klimakrise gleich mit“. Weiter heißt es: „Er stilisiert Klimaschutz als Ideologie mit Parallele zur NS-Herrschaft. In 2022. Jesus. Das ist so ein Skandal.“ Die 26jährige und ihrer Twitter-Gemeinde fordern nun eine Stellungnahme des Kanzlers zu seiner Äußerung. (fh)