BERLIN. Die Vorsitzende des Studentenverbandes Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), Franca Bauernfeind (CDU), hat ein rauhes Meinungsklima an deutschen Hochschulen begeklagt. „Es ist leider inzwischen auch in Deutschland so, daß man beim Betreten eines Campus sehr schnell weiß, was man sagen sollte und was lieber nicht“, schilderte die Chefin der CDU-nahen Organisation der Welt.
Studenten würden zwar nicht bedroht, es sei aber „extrem unangenehm“, eine Meinung zu vertreten, die dem Zeitgeist widerspreche. Das zeige sich besonders bei der Klima-Debatte. So erhalte man etwa starken Gegenwind für die Position, Klima und Wirtschaft könnten nur zusammen gedacht werden.
Bauernfeind: Universitäten sind für Konservative andere Welt
Rund 40 Prozent der Universitätsprofessoren in ganz Deutschland fühlten sich von der rauhen Debattenkultur unter Druck gesetzt, wie eine Allensbach-Umfrage bestätigt habe. Als Konservativer erscheine einem der Hochschulbetrieb mitunter wie eine andere Welt. Damit müsse man aber klarkommen.
Auch mit der CDU sei sich der RCDS nicht immer einig, führte Bauernfeind aus. So lehne sie etwa die Flüchtlingspolitik der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und eine Frauenquote in der Partei strikt ab. In der Corona-Politik habe sie überdies eine Debatte über die Maßnahmen vermißt.
RCDS fordert 3G-Regelung an Hochschulen
Das Thema betreffe auch Studenten. In vielen Universitäten dürften Ungeimpfte selbst mit einem negativen Testergebnis nicht mehr den Hörsaal betreten. Der RCDS setze sich für 3G- statt für eine 2G-Regelung ein, um Bildung für alle zu gewährleisten.
Bei der Debatte um den neuen Vorsitzenden der Christdemokraten tendiere sie zu Friedrich Merz. Er verkörpere für sie eine „klare Kante“, aber auch Kompromißbereitschaft. Am Mittwoch hatte der CDU-Politiker auf einen Lockdown für Ungeimpfte gedrängt sowie eine allgemeine 2G-Regelung am Arbeitsplatz. (zit)